24 - Twenty Four - Season 3
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Kritik
Die Welt hält wieder den Atem an: Auch die dritte Staffel von '24' hat wieder Unmengen von Zuschauer an die Bildschirme gelockt. Zumindest in den USA, hierzulande hielt sich der vorherige Erfolg in Grenzen. Jedoch nicht nur die Zuschauerzahlen haben abgegeben, sondern auch die Qualität der Serie. Aber eins nach dem anderen: Die Macher standen vor einer schwierigen Aufgabe. In Season 1 hatte Jack Bauer einen Anschlag auf eine einzelne Person (David Palmer) zu vereiteln. In der zweiten Staffel musste er einen Nuklearangriff auf L.A. verhindern. Und jetzt? Wie könnte man noch grösseren Schaden anrichten? Diese Frage haben die Macher mit "Virus" beantwortet. Eigentlich eine logische Entscheidung, denn was sonst könnte man einbauen, das noch gefährlicher ist (diese Frage hat dann Season 4 zu beantworten). Das erste Problem dieser Staffel ist dann erstaunlicherweise der langwierige Einstieg: Zwar wird man sofort mit der Bedrohung konfrontiert, doch nach den ersten fünf Folgen merkt man, dass sich hinter den Kulissen irgendetwas geändert hat. Denn eine Wendung lässt viel vorher Geschehenes relativieren. Dadurch werden auch einige der wenigen Twists von vorhin sinnlos, da der "Oh mein Gott"-Faktor aus denen herausgezogen wird.
Sowieso bietet diese Season extrem wenige Wendungen im Stil der vorherigen Staffeln. Zwar hatte auch die zweite Staffel nicht so viele wie die erste zu bieten, dafür bot diese eine erstklassige Handlung. Leider sind nicht nur die Twists rarer geworden, sondern auch die Spannung. Die ersten drei Folgen bieten fast keine Spannung und in der Mitte gibt es ebenfalls ein paar Durststrecken. Auch mit einem bei '24' fast obligaten Problem hat diese Staffel wieder zu kämpfen: Der Glaubhaftigkeit. In diesen 24 Stunden geschieht so unglaublich viel und die meisten Wegstrecken werden in wenigen Minuten abgefahren oder geflogen. So ist es auch möglich, dass Jack in wenigen Stunden nach Mexiko reist, dort ein paar Dinge erledigt und dann wieder nach L.A. kommt. Und gegen Müdigkeit und Hunger scheint sowieso jede einzelne Figur immun zu sein.
Nun aber genug der Meckerei! Denn insbesondere in der zweiten Hälfte nehmen Tempo und Spannung enorm zu. Man fühlt mit den Charakteren mit, die dank der ausgezeichneten Darsteller trefflich dargestellt werden. Kiefer Sutherland ist top wie eh und je, genau wie Carlos Bernard und Dennis Haysbert. In der zweiten Seasonhälfte bekommt auch die Nebenfigur Michelle mehr zu tun. Reiko Aylesworth spielt sie mit einer enormen Power, die man der zierlichen Dame gar nicht zugetraut hätte. Mühsam: Elishas Cuthbert ist als Kim wie schon in Season 2 ziemlich überflüssig und die Staffel käme auch gut ohne sie aus. Noch leidiger ist aber Mary Lynn Raskjub als Technikerin Chloe. Ihre schnippische Art und die ständig selbe mürrische Mimik raubt jedem den letzten Nerv. Wiederum positiv: Sarah Clarke und Penny Johnson, beides Darstellerinnen der vorherigen Staffeln, kehren für einige Episoden als Gäste zurück und liefern wie zuvor Glanzleistungen ab. Kein Wunder gehören ihre Folgen zu den besten der Season.
In den USA laufen derzeit die Vorbereitungen für die fünfte Staffel der Serie, die dort im Januar 2006 startet, auf Hochtouren. Fraglich bleibt, ob sich die Serie nicht irgendeinmal tot läuft. Denn das Konzept des 24-Stundenprinzips, das ohne Werbeunterbrechung auf 18 Stunden kommt, ist zwar nach wie vor innovativ, aber im TV äusserst mühselig zu verfolgen. Nach einer Woche Pause weiss man schliesslich nicht mehr ganz genau, was vorher passiert ist. Und die nächste Folge erzählt immerhin die Ereignisse unmittelbar danach. Zum Glück hat man dieses Problem mit der DVD nicht zu erleiden. Doch wenn die Zuschauerzahlen, die bei Season 4 in den USA nicht besonders rosig waren, weiter sinken und die Serie womöglich eingestellt wird, kann es logischerweise auch keine DVD mehr geben.
Bild Für eine TV-Serie ist das Bild top. Die Schärfe bewegt sich im gelb-grünen Bereich, die Farben wirken stets echt und kräftig. Rauschen wurde zwar nicht vollkommen vermieden, störend wirkt es allerdings nie. Am Kontrast gibt es ebenfalls nichts zu rütteln. |
Sound Wie schon Season 2 ist auch die dritte Staffel in Dolby Digital 5.1 abgemischt. Dies gibt bei den häufigen Schusswechseln und Actionszenen einen guten Raumklang sowie eine gelungene Atmosphäre. Mit einem Actionfilm kann es der Surround von '24' aber dennoch nicht ganz aufnehmen. |
Extras
- 6 Audiokommentare
- 45 zusätzliche Szenen
- 24: On the Loose
- Boys and their Toys
- Biothreat: Beyond the Series
- Multi-Angle-Szene
- Teaser und Promo zu Season 4
Highlight der Extras ist eine Doku über die Ausbruchsszene in einem Gefängnis in Season 3. Dort bekommt man einen sehr guten Überblick, mit welchen Schwierigkeiten die Macher der Serie zu kämpfen haben. Denn in diesem Special wirkt nichts gekünstelt: Es wird geflucht, Leute werden zusammengeschissen oder man freut sich riesig über eine gelungene Szene. Auch lobenswert: Dieses Video dauert satte 30 Minuten. Herzstück bei den Boni sind aber dennoch die 45 zusätzlichen Szenen, die satte 55 Minuten dauern. In einem weiteren Special erfährt man mehr über die Anforderung von Flugzeugen und Jets (11 Minuten), in einem anderen über die Hintergründe von Viren (rund 24 Minuten). Etwas überflüssig: Die Multi-Angle-Szene. Abgerundet wird das Ganze durch sechs interessante Audiokommentare von Cast und Crew sowie Vorschauen auf Season 4. Absolut fehl am Platz: Ein Inside-Look zum Film 'New York Taxi', der mangels Zusammenhang mit der Serie auch nicht bei den Extras aufgelistet wird.
Das Packaging ist mit denen der vorherigen Staffel identisch. Ein schön gestaltetes Digipack in einem Pappschuber wird mit einem Booklet komplettiert. Wie lange es geht, bis auch diese Staffel in einer extradicken Amarayhülle erscheint, bleibt abzuwarten. Bei den anderen Seasons hat es nicht sehr lange gedauert. Immerhin ziert die Rückseite der aktuellen Box auch den Schriftzug 'Sammler-Edition'…
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | 24 - Twenty Four - Season 3 |
Genre | Actionserie |
Studio | Imagine Television |
Verleih | 20th Century Fox Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 1080 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Created By | Joel Surnow |
Darsteller | Kiefer Sutherland, Elisha Cuthbert, Carlos Bernard, Dennis Haysbert, Reiko Aylesworth |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 7 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Adrian Spring am 03.08.05