Spanglish
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Kritik
Der Schöpfer vom Meisterwerk 'Besser geht's nicht', James L. Brooks, versucht in seinem neusten Werk die Kunst von Drama und Komödie zu vereinen. Dies klingt noch nicht so ungewöhnlich, dafür ist es die Erzählstruktur: Anstatt jemanden Bekannten für die Leader-Figur zu nehmen, hat man sich für die unbekannte Paz Vegas entschieden. Und ihre Filmtochter Shelbie Bruce übernimmt dazu die Rolle der Erzählerin. Die erste Filmhälfte, wo sich Flor mit den Claskys vertraut macht, ist mehr auf Humor getrimmt, dafür die zweite eher auf Tragik und Ernstsein. So richtig witzig oder traurig wird es aber nie, weshalb die Mischung nicht ganz geglückt ist. Zudem wird manchmal arg übertrieben, wie etwa mit dem "der beste Koch der Vereinigten Staaten von Amerika". Da ist man sich von Brooks’ Film mit Jack Nicholson und Helen Hunt mehr gewohnt.
Dafür sind die Rollen ideal besetzt: Paz Vegas bringt viel Frische in den Film und verzaubert mit ihrer unschuldigen Art das Publikum. Genauso Adam Sandler, der mit seiner Liebenswürdigkeit zum Traum aller Schwiegermütter mutiert. Highlight ist aber Téa Leoni als überdrehte Mutter mit ihren vielen Neurosen. So kennt man die Schauspielerin gar nicht, doch sie meistert ihre Aufgabe sehr gut! Auch herrlich ist Cloris Leachman, die Deborahs Mutter spielt. Ihre Trinkgenuss ist immer wieder für ein paar Lacher gut, doch da zeichnet sich auch schon wieder ein negativer Punkt ab: Gewisse Dinge geschehen viel zu sehr im Hintergrund. Etwa Bernices Komplex wegen ihrer Körperstatur, oder eben wie es mit Evelyns Alkoholismus weitergeht. Dafür wird die eigentliche Geschichte um Flor gut ins Zentrum gestellt und man erkennt, wie sich ihre Tochter von ihr distanziert. Dennoch mag der Film nicht so ganz zu zünden. Schlussendlich ist man auch ein wenig enttäuscht über den Ausgang der Geschichte, obwohl er vielleicht passend ist. Den einen wird es gefallen, den anderen nicht. Und das wird beim Film nicht anders sein.
Bild Im Hintergrund sind eindeutige Rauschmuster zu erkennen, die negativ ins Gewicht fallen. Die Schärfe hingegen ist gut gelungen. Bei der Farbgebung hat man in gewissen Szenen leicht unterkühlte Töne verwendet, der Kontrast ist ausgewogen und gefällt. |
Sound Hier wird nicht viel geboten: Die Surroundspeaker werden nur in Ausnahmefällen eingesetzt und erzeugen keine schöne Atmosphäre. Dafür sind die Stimmen gut ins Geschehen implementiert und stetig verständlich. Der Gesamteindruck ist aber etwas mager. |
Extras
- 2 Audiokommentare
- Entfallene Szenen
- 2 Filmdokumentationen
- HBO Making of
- DVD-ROM: Drehbuch
Im HBO Making of erfährt man viele interessante Hintergründe zum Film sowie Filmemacher, wie man es sich vom TV-Sender gewohnt ist. Dazu gibt es ein Special über das Casting sowie wie man das beste Sandwich der Welt macht - nette Idee. Zwölf entfallene Szenen bieten weiteres Filmmaterial. Vorbildlich: Auf der DVD findet man für den PC das Drehbuch zum Film. Im Booklet gibt es weitere Infos zum Film.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Spanglish |
Genre | Tragikomödie |
Studio | Columbia Pictures |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 126 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | James L. Brooks |
Darsteller | Paz Vegas, Adam Sandler, Téa Leoni, Cloris Leachman, Shelbie Bruce |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 08.09.05