Half Baked
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Kritik
Der erst zweiunddreissigjährige Dave Chappelle hat in seinem zarten Alter schon das erreicht, wovon viele Comedians zur zu Träumen wagen: Einen Platz in den Top 100 der ’Comedy Central’. Aber auch neben der ’Backsteinwand-Bühne’ hat er schauspielerisch einiges zu bieten. Seine erste Rolle hatte er im Alter von zwanzig Jahren in ’Robin Hood – Helden in Strumpfhosen’ als Ahchoo. Und diese Rolle war der Beginn zu siebzehn weiteren, die ihn zu dem machten, was er heute hauptberuflich ausübt: Entertainer. Mit ’Half Baked’ hat er neben seiner witzigen Seite, auch die des Schreibers ihn im geweckt. Neben Neal Brennan, mit dem er auch seine Comedyshow aufsetzt, schrieb er am Drehbuch für de neuesten Kifferfilm aus dem Hause Universal mit.
Da jedoch Chappelles niedergeschriebener Humor nur er selbst wirklich witzig rüberbringen kann, kann ’Half Baked’ leider nicht wirklich überzeugen. Alleine der fantasielose Plot wäre eigentlich gar kein Film wert – doch Chappelles berühmter Name machte das möglich. Kein Wunder also, prangt sein Name beinahe grösser auf dem DVD-Cover als der Filmtitel selbst. Die Komödie handelt von vier Jungs die sich regelmässig bekiffen. Durch ein Missverständnis kommt einer von ihnen in den Knast und muss da irgendwie wieder raus. Um noch mehr Publikum anzulocken, hat man noch eine harzige Liebesgeschichte zwischen Thurmann und Mary-Jane Potman (man beachte den Namen) eingefädelt.
Dass der Film nicht komplett im Sand versinkt, liegt an Chappelle selbst. Seine komödiantischen Einlagen sind zum Umfallen komisch. Besonders die Szene, als er seine Mary-Jane ausführt und nur einige Dollars zur Verfügung hat. Der aktuelle Geldpegel wird dauernd unten rechts im Bild eingeblendet und sorgt für tränende Augen vor lauter Lachen. Schauspielerisch erwartet man nicht viel und kriegt auch nicht viel geboten. Mit anderen Worten: Man sieht genau das, womit man gerechnet hat. Kein Wunder als ist ’Half Baked’ für keine Awards nominiert wurden, hat geschweige denn einen gewonnen. Der Rat an Dave Chappelle: Bleib bei deinen Comedy Shows, die haben wenigstens Potential und keiner versucht dir, mit schauspielerischem Untalent deinen Humor streitig zu machen.
Bild Universal hat bei der Umsetzung dieses Filmes auf DVD anscheinend besonders viel Wert auf die Bildqualität gelegt. Diese ist nämlich eine sehr gute Referenz: Prächtige Farben, eine angenehme Schärfe sowie ein passender, dynamischer Kontrast. Bis auf wenige Kleinigkeiten gibt es beinahe nichts zu bemängeln. |
Sound Der Ton ist nicht spektakulär ausgefallen. Schlecht jedoch auch nicht. Man kann das Ganze als gute Durchschnittsleistung für eine Komödie bezeichnen: Gut verständliche Dialoge, dynamische Lautstärkenanpassung der Geräuschkulisse und keinerlei Verschmutzungen im Hintergrund. Eine insgesamt solide Leistung. |
Extras
- Nicht verwendete Szenen
- Alternatives Ende
- Fünf Minuten mit dem Typen auf der Couch
- Verschiedene Rauchertypen
- Omas Backbuch
- Film-Kommentar mit Regisseur Tamra Davis
Spezielle Extras für eher spezielle Leute, anscheinend. Standard-Bonusmaterial wie nicht verwendete Szenen und ein alternatives Ende fallen zwar nicht grob auf, aber beispielsweise das Featurette ’ Fünf Minuten mit dem Typen auf der Couch’ ist sehr wahrscheinlich nur für Kunstinteressierte ansprechend, da es jeden Hauch von Realismus verloren hat. Sowie auch das Hanf-Backbuch der Oma und die Analyse der verschiedenen Rauchertypen. Alles in allem witzige, aber wenig informative Extras.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Half Baked |
Genre | Komödie |
Studio | Universal Pictures |
Verleih | Universal |
Laufzeit | ca. 79 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Tamra Davis |
Darsteller | Dave Chappelle, Jim Breuer, Harland Williams, Guillermo Díaz, Clarence Williams III |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 2.0 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Ungarisch, Norwegisch, Schwedisch, Polnisch, Tschechisch, Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 26.09.05