Star Wars - Episode 3: Revenge of the Sith
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Kritik
Nach den Episoden 1 und 2 hat die Fan-Gemeinschaft gezittert: Wie würde es George Lucas schaffen, seinen Sternenkrieg nochmals zu entehren. Als am 19. Mai 2005 die Lichtspielhäuser dieser Welt ihre Pforten öffneten, staunten die Zuschauer nicht schlecht, was Altmeister Lucas da gezaubert hatte. Eines war sofort klar: Von der neuen Trilogie ist 'Rache der Sith' der beste Teil, an die alten Filme kann aber auch dieser nicht heranreichen. Aber was macht denn die dritte Episode besser als die vorherigen? Genau das erläutern wir genau in den nachfolgenden Absätzen.
Bevor wir mit dem (verdienten!) Lob beginnen, wollen wir aber die Kritikpunkte des letzten 'Star Wars'-Films erläutern. Denn fehlerfrei ist die neuste Episode keinesfalls. Da ist etwa die erste Filmhälfte, die zwar erstklassige Special Effects und jede Menge Action bietet, jedoch in Sachen Story nicht vom Fleck kommt. Ausserdem fragt man sich, wofür man den ständig hüstelnden Grievous eingeführt hat, denn dieser bringt an sich nichts in die Geschichte mit ein. Einige Situationen wirken ausserdem so unpassend, dass man meinen könnte, ILM wollte hier nur mal ihre neusten Effekte präsentieren (z.B. die "Oper"-Szene mit Palpaninte und Anakin). Und bei Dialogen hat George Lucas nach wie vor seine Probleme: Oftmals muss man in der ersten Hälfte bei besonders diffusen Wortabfolgen loslachen, obwohl dies alles andere als gewollt ist. Dann ist es auch egal, ob sich Padmé gerade Sorgen um ihren Liebsten macht – unfreiwilliger Humor gehört bei eben bei allen drei neuen Episoden zur Schwäche Lucas’.
Doch sobald weniger geredet wird und die Bilder an Bedeutung gewinnen, steigert sich 'Episode 3' extrem. So ist die zweite Filmhälfte ein fulminantes Action- und Dramafeuerwerk, das es gar mit den alten Filmen aufnehmen kann. Zu den Höhepunkten in dieser Zeit zählen diverse Showdowns, etwa zwischen Obi-Wan und Anakin sowie Palpantine und Yoda. Highlight für jeden Alt-'Star Wars'ler ist aber sicherlich das erste Röcheln von Anakin durch seine Darth Vader Maske. Da läuft es einem kalt den Rücken hinab. Aber auch andere wichtige Storybrücken zur alten Trilogie werden gebaut: Leia und Luke erblicken das Licht der Welt und sie werden getrennt; Yoda verlässt Coruscant und wir erfahren, warum Obi-Wan auch nach seinem Tod noch Kontakt zu Luke in den späteren Filmen aufnehmen kann. Dies gibt den Fans ein gutes Gefühl und Neulinge stören sich sicher nicht daran. Auch hat die letzte halbe Stunde enormen Tiefgang und man kommt einige Male ins Schlucken, wenn man unfassbare Dinge auf der Leinwand sieht. Wir sagen nur soviel: Anakins erste Mission unter dem Synonym Darth Vader.
Bei den Schauspielern gibt es zwiespältige Eindrücke: Hayden Christensen ist als Anakin ein bisschen besser als noch im letzten Film, kann aber dennoch nicht vollkommen überzeugen. Oftmals wirkt er auch schon unsympathisch, wenn es gar nicht sein müsste. Anders Ewan McGregor, der mit seinen lockeren Sprüchen wieder so gut wie in 'Angriff der Klonkrieger' gefällt. Der Schotte ist einfach ein guter Schauspieler und dieses Talent kann ihm selbst das ständige Agieren vor den Bluescreens nicht nehmen. Eindeutig am besten ist aber Ian McDarmian als Kanzler Palpantine: Er schafft es mit seiner Art, im gleichen Satz Positives zu Negativem zu wenden, ohne dass der Zuschauer merkt, dass man plötzlich auf der Seite des Imperiums steht. Natalie Portman braucht nicht viel mehr zu tun als hübsch auszusehen, Samuel L. Jackson hat einen coolen Fight zu bestreiten und Christopher Lee kommt leider viel zu kurz - er ist nur für seine eigene Todesszene zurückgekehrt.
In den letzten 15 Minuten wechselt Lucas langsam vom neuen, modernen auf den altbekannten, älteren Look (bei Raumschiffen, Gebäuden, etc.). Dies mag den Übergang zu später segnen, ist jedoch auch leicht unrealistisch, da immerhin noch 20 Jahre zwischen der dritten und vierten Episode liegen. Lucas’ Entscheidung kann aber nur gutgeheissen werden, da dadurch die neue Trilogie besser zur alten passt. Eine grosse Frage bleibt aber nach wie vor, die man schlichtweg nicht ignorieren kann: War eine zweite Trilogie wirklich nötig? George Lucas wusste, dass es schwer sein würde, an die Genialität von 'Episode 4–6' heranzukommen und dennoch hat er es gewagt. Die alten Filme hätten aber auch ohne die Vorgeschichte funktioniert und jetzt, wo diese vorhanden ist, werden die späteren Ereignisse nicht noch besser. Dennoch: Durch die neuen Filme hat Lucas erstklassiges Popcornkino geschaffen, das zwar – abgesehen von 'Rache der Sith' - auf Tiefgang à la 'Das Imperium schlägt zurück' verzichtet, aber trotzdem prächtig unterhält.
Bild Da 'Die Rache der Sith' digital aufgenommen wurde, verwundert es nicht, dass das Bild fast perfekt ist. Farblich wird einem in jeder Situation das Passende geboten und auch der Kontrast könnte ausgewogener nicht sein. Schärfetechnisch haben die Leute bei LucasFilm ebenfalls aus den Vollen geschöpft und ein Resultat abgeliefert, bei dem man jedes Barthaar von Obi-Wan zählen kann. Einziger Wehrmutstropfen sind äusserst selten auftretende, winzige Rauschteile im Hintergrund. Abgesehen davon ist das Bild perfekt. |
Sound Mal ehrlich: Wenn Fox in der Sound-Ecke bei diesem Film nicht geklotzt hätte, wären alle Fans enttäuscht gewesen. Deshalb wundert es nicht, dass man hier wieder ein Referenzbeispiel ersten Grades erhält. Raumschiffe können durch die Akustik haargenau geortet werden und wenn diese an einem vorbeifliegen, dreht sich so mancher Kopf in die geflogene Richtung. Die Musik bietet eine perfekte Dynamik und nie kommt es vor, dass man die Stimmen im Effekt-Gewitter nicht mehr verstehen könnte. Das ist wirklich ganz grosses Kino! |
Extras
- Audiokommentar
- Zusätzliche und erweiterte Szenen (mit optionalem Kommentar
- Within a Minute: Making of
- Der Auserwählte
- Trainig-Videos
- 15 kurze Dokus
- Musikvideo
- Trailer und TV-Spots
- Printkampagne
- Fotogalerien
- 'Star Wars'-Videospiele-Trailer
- Zugriff auf XBox-'Battlefront 2'-Demo
- DVD-Rom
Ebenfalls keine Überraschung: Die Doppel-DVD bietet so viele Extras, dass keine Wünsche offen bleiben. Der Audiokommentar ist wie von George Lucas gewohnt sehr informativ und er erzählt viel über die Entstehung des letzten Teils seines Lebenswerks. Kernstück der Boni ist aber das Making of 'Within a Minute', das ausführlicher kaum sein könnte. In ‚Der Auserwählte’ dreht sich alles um Anakin beziehungsweise sein alter Ego Darth Vader. Dazu kommen Traingsvideos, ein Musikvideo, alle Trailer und TV-Spots sowie einige Galerien. Ausserdem haben es auch die Web-Dokus von Starwars.com, 15 an der Zahl, wieder auf die DVD geschafft. Für Gamer-Freunde: Ein Trailer zu diversen Spielen sowie eine XBox-Demo zum neuen 'Battlefront 2'. 'Star Wars'-Herz, was willst du mehr?
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Star Wars - Episode 3: Revenge of the Sith |
Genre | Science-Fiction |
Studio | Lucasfilm |
Verleih | 20th Century Fox Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 134 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | George Lucas |
Darsteller | Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen, Ian McDiarmid, Samuel L. Jackson, Christopher Lee |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Ex Englisch: Dolby Digital 5.1 Ex |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 09.11.05