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War of the Worlds



Release:
15. November 2005

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Kurzkritik:
Kaum zu glauben aber wahr: Steven Spielberg ist ein Flop gelungen. 'Krieg der Welten'’ enttäuscht mit einer dünnen Story, lächerlicher Auflösung und auch Langeweile. Da können die Effekte und Darsteller nicht viel retten. Immerhin hat man der Special Edition DVD einen ausgezeichneten Ton und informative Extras spendiert. Dafür enttäuscht die schlechte Bildqualität. Für Sammler und Fans ein Blick wert.







Inhaltsangabe

Etwas Merkwürdiges geht vor auf der Erde: Kurz nachdem Mary Ann (Miranda Otto) ihre beiden Kinder Rachel (Dakota Fanning) und Robbie (Justin Chatwin) bei ihrem Ex-Mann Ray (Tom Cruise) fürs Wochenende vorbeigebracht hat, schlagen immer wieder heftige Blitze an derselben Stelle ein. Als sich Ray zu dieser Stelle begibt, muss er und andere Stadtbewohner Unglaubliches mit ansehen: Aus dem Asphalt entsteigt eine monströse Maschine, die die zu töten Menschen beginnt. Ray flüchtet mit seinen Kindern aus der Stadt Richtung Boston, wo sich seine Ex-Frau befindet. Auf dem Weg dorthin müssen sie einige Rückschläge einstecken und feststellen, dass ihr Planet von Aliens heimgesucht worden ist…



Kritik

Nachdem Steven Spielberg schon mit Tom Hanks einige Male zusammengearbeitet hat, vereint er sich für 'Krieg der Welten' auch wieder mit Tom Cruise, der schon in seinem hervorragenden 'Minority Report' zu sehen war. Eine Garantie für einen weiteren Knüller? Die Antwort ist ganz klar zu beantworten: Nein! Spielberg liefert seine schlechteste Regiearbeit seit den 80er Jahren ab. Dabei hätte alles so perfekt sein können: Die Ausgangslage von einer Invasion auf der Erde klingt immer wieder interessant, mit Tom Cruise in der Hauptrolle schien der Hit vorprogrammiert. In finanzieller Hinsicht mag dies vielleicht zutreffen, nicht aber in Sachen Qualität. Da sind etwa die Figuren, zu denen man nur schwer eine Beziehung aufbauen kann. Ray könnte unsympathischer nicht sein. Dass er im Verlauf des Films zu einer Art Held mutiert, ist lächerlich (dazu unten mehr). Das Geschwisterpaar Rachel und Robbie ist schon interessanter, wobei der Drang vom Kämpfen des letzteren nicht wirklich verstanden werden kann. Gespielt werden die Charaktere durchschnittlich: Tom Cruise passt in die Rolle, Dakota Fanning schreit ganz nett, dafür wirkt Justin Chatwin etwas lahm. Später kommt auch noch Tim Robbins als leicht übertriebener Widerstandskämpfer ins Spiel. Und 'Herr der Ringe'-Star Miranda Otto ist als Mutter der Kids zu sehen. Tja, wenn Spielberg pfeift, kommen die Stars eben in Scharen.

Der Stil des Films ist passend zum Schreckensszenario kühl gehalten. Die vielen Special Effects machen dabei oftmals einen sehr guten Job. Allerdings gibt es auch solche, denen man ihre Bit- und Byteherkunft nur zu gut ansieht. Etwa eine Brücke, die vor den Augen von Ray zusammenbricht. Und das Design der Aliens an sich ist nur 08/15. Manchmal erinnert das Werk zudem an Computerspiele wie 'Half Life 2', wo gar nicht so unähnliche Maschinen ihren Auftritt hatten. Eingeleitet wird der Film von einem gesprochenen Prolog. Am Ende gibt es dann noch einen Schlussdialog, der ein paar unfreiwillige Lacher enthält. Warum? Das verraten wir für alle, die es wirklich wissen wollen, im nächsten Absatz. Wer noch nicht zu viel wissen will, sollte lieber direkt zum letzten Abschnitt wechseln. Alle, die aber unsere Begründung für die niedrige Wertung lesen wollen, sollten jetzt weiter lesen.

Also, was ist denn jetzt so schlecht an 'Krieg der Welten'? Dass die Figur des Rays nicht wirklich überzeugt, haben wir bereits angesprochen. In der letzten Viertelstunde nimmt sein Getue aber lächerliche Ausmasse an: Er lässt sich von einer der Maschinen auffressen, um eine Handgranate hineinzuwerfen. Dann wird er von anderen Gefangenen wieder herausgezogen und er kommt frei - na klar. Der amerikanische Patriotismus findet seinen tief fliegenden Höhepunkt in der letzen Szene mit Cruise: Er und seine Tochter gehen in Boston auf das Haus zu, wo seine Ex-Frau weilt. Sie kommt raus und umarmt Rachel. Mit einem schmalzigen "Thank you" bedankt sie sich bei ihrem ehemaligen Gehmahlen. Genug? Noch nicht ganz, denn der Filmsohn, der rund eine halbe Stunde vorher in den Krieg gegen die Aliens gezogen ist, hat die Kämpfe selbstverständlich unbeschadet überstanden. Wie kann einem Meister der Dramaturgie wie Spielberg nur ein solch dämliches Ende entspringen? Der Vogel wird aber dadurch abgeschossen, wie die Aliens besiegt werden, was man durch den angesprochenen Schlussdialog eines Sprechers erfährt. Die Ausserirdischen sind nämlich allergisch auf gewisse Bakterien der Erde. Das ist etwas vom Dümmsten, das man je in einem Film gehört hat! Wenn diese Aliens so viel schlauer sind als die Menschen und vor Ewigkeiten ihre Waffen schon unter der Erde vergraben haben, warum hat man sich dann nicht erkundigt, ob die Aliens vielleicht die Erde gar nicht vertragen? Und sowieso: Was haben die Aliens davon, wenn sie die Erde auslöschen? Fragen, die der Film nicht oder nur sehr unglaubwürdig zu beantworten versucht.

Gänzlich schlecht ist der Film dennoch nicht. Einige spannende Momente sind enthalten, vor allem im Keller von Tim Robbins. Dort findet auch die beste Szene des Films statt, als Ray eine folgenschwere Entscheidung zu Gunsten der Sicherheit seiner Tochter fällen muss. Da kommt Spielbergs altes Können wieder zum Vorschein! Dies ist aber viel zu selten der Fall und über weite Strecken hinweg nervt ‚Krieg der Welten’ einfach nur. Gepaart mit dem unpassenden Hollywood Happy-End liefert das Regiewunderkind eine grosse Enttäuschung ab. Ein Muss ist der Film allerhöchstens für extrem hart gesottene Spielberg- oder Cruise-Fans, die keines der Werke ihrer Lieblinge verpassen wollen. Alle anderen sollten sich den Streifen lieber nicht antun.

Die DVD
Bild
Hier staunt man nicht schlecht. Nicht, weil das Bild so gut ist, sondern so schlecht. Spielberg hat wohl aus künstlerischen Gründen kaum Rauschfilter eingesetzt und so wirkt das Bild extrem grobkörnig. Damit nicht genug, denn auch die Schärfe ist alles andere als perfekt. Der Kontrast ist ebenfalls nicht ausgewogen und oftmals wirkt das Bild überstrahlt. Lediglich die Entscheidung, die Farben kalt und gräulich einzufärben, kann einwandfrei begrüsst werden.
Sound
Wo das Bild verliert, gewinnt der Ton: 'Krieg der Welten' reisst auf der akustischen Ebene voll mit. Unglaubliche Effektvielfalt bringt sowohl die hinteren, als auch die vorderen Lautsprecher zum Bersten. Nicht zu vergessen der Subwoofer, der das Wohnzimmer zum Zittern bringt. Löblich ist dabei, dass die Stimmen nie im actionreichen Tumult untergehen.

Extras
- Neuerschaffung der Invasion
- Das Vermächtnis von H.G. Wells
- Steven Spielberg und der ursprüngliche 'Krieg der Welten'
- Charaktere: Die Familie
- Die Visualisierung
- Produktionstagebücher: Ostküste
- Produktionstagebücher: Westküste
- Design des Feindes: Tripoden und Aliens
- Die Filmmusik
- We are not alone

Bei der Special Edition von 'Krieg der Welten' (der Film ist auch als Einzel-DVD erhältlich) bietet die Bonusdisc gute, informative Extras. So wird unter anderem auf die erste Verfilmung von H.G. Wells’ Buch eingegangen und in Vergleichen stellt man beide Werke gegenüber. In einem anderen Special vertieft man die Charakterisierung der Film-Familie und gibt nebenbei auch gleich Aufschlüsse zum Kostümdesign. Ausserdem hat man diverse Video-Produktionstagebücher draufgepackt. Weiter im Text geht es mit Dokus über die Effekte, Filmmusik und die Frage, ob es Aliens gibt. Schwach: Der DVD liegt kein Booklet bei.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel War of the Worlds
Genre Science-Fiction
Studio Paramount Pictures
Verleih Paramount Home Entertainment
Laufzeit ca. 112 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Steven Spielberg
Darsteller Tom Cruise, Dakota Fanning, Justink Chatwin, Tim Robbins, Miranda Otto
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1 & dts 5.1
Türkisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch
Anzahl Discs 2
Verpackung -

© rezensiert von Adrian Spring am 18.11.05

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