Standing in the Shadows of Motown: The Story of the Funk Brothers
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Kritik
'Standing in the Shadows of Motown' führt die Funk
Brothers nun endlich dahin, wo sie hingehören - ins Rampenlicht.. Endlich
ein Film der zeigt, wer denn genau an Superhits wie "Ain't no mountain high
enuogh", oder "I was made to love her" nebst dem Sänger oder der Sängerin
beteiligt war. Der Film beginnt mit einem wunderschönen Statement des Keyboarders
Joe Hunter: "Wir merkten gar nicht, dass wir Hits schrieben!". Und genau mit
diesem Satz wird dem Zuschauer klar, dass die Funk Brothers wirklich nur für
die Musik lebten und es ihnen unwichtig erschien, welchen Geldpreis, oder welchen
Ruhm sie hätten ernten können. Diese Philosophie bleibt während
des ganzen Filmes immer im Vordergrund, was ausserordentlich wichtig ist für
den weiteren Verlauf der Dokumentation.
Die Musiker werden einzeln vorgestellt - auch die Verstorbenen. Ein Bericht
über James Jamerson, der den Bass wie kein anderer beherrschte, wird sehr
eindrücklich dargestellt und zeigt dem Zuschauer, was für ein wichtiges
Bindeglied der leider verstorbene Jamerson für die Funk Brothers war. Auch
auf Details, wie, dass Jamerson all seine Bass-Tunes mit nur einem Finger spielte,
wird liebevoll Rücksicht genommen und ausführlich im Film darüber
berichtet.
Für diesen Film haben sich die Funk Brothers nach 41 Jahren seit ihrer
Gründung wieder getroffen. Im Royal Oak Music Theater in Detroit lassen
sie ihre grössten Hits noch einmal lebendig werden, und performen Songs
mit Bootsy Collins, Ben Harper, Joan Osborne, Meshell Ndegeocello, Gerald Levert,
Montell Jordan und Chaka Khan. Diese Live-Songs werden sehr passend zwischen
exklusivem Interviewmaterial, Archivfotos, mitreissenden Konzertaufnahmen und
nachgestellten Szenen eingespielt. Das Ambiente während diesen Songs ist
konvenabel rauchig und düster gehalten, wie es anno dazumal in diversen
Jazzklubs auch war. Solche Kleinigkeiten machen "Standing in the Shadows of
Motown" sehr imposant und eindrucksvoll und zeigt mit welcher Einfachkeit und
zum Teil Armut die Musiker gelebt haben.
Die Funk Brothers bestehen aus Weissen und Schwarzen Musikern, und das auch
bereits zu einer Zeit als die Bürgerrechte noch nicht so ausgeschärft
waren wie heutzutage. Leider wurde sehr wenig über die Verhältnisse
in Sachen Rassismus berichtet, was man in einer Dokumentation über eine
solche Band-Konstellation zu dieser Zeit eigentlich erwartet hätte. Zwar
deutete Chaka Khan mit ihrem Song "What's going on" auf dieses Thema hin, näher
darüber berichtet wird aber im leider nicht.
Der Höhepunkt der Dokumentation ist ganz klar der letzte Auftritt in ihrer
Heimatstadt Detroit. Es ist ein Tribut an alle Mitglieder der Funk Brothers.
Diese werden vom Host mit Namen aufgerufen, treten dann auf die Bühne und
tragen dabei symbolisch ein Bild ihrer verstorbenen Vorgänger der Band
mit hinauf. Das Ganze, mit atmosphärischem Applaus vom Publikum begleitet,
ergibt die schönste, emotionalste und eindruckvollste Sequenz des Filmes.
"Standing in the Shadows of Motown" ist eine sehr gelungene Dokumentation und
man hat nun viel mehr Musiker vor Augen, wenn man wieder einmal eine Platte
von Diana Ross oder Marvin Gaye zu Ohre bekommt.
Bild Das Bild ist in diesem Film sehr schwer zu bewerten. Viele zugeschnittene Aufnahmen sind älter, dementsprechend schwarz-weiss und häufig mit einer groben Körnung geprägt. Bei den neu aufgenommenen Interviews jedoch überzeugt das Bild mit einwandfrei reinen Farben, jedoch lässt die Schärfe zu wünschen übrig. |
Sound Der Ton ist vor allem bei den Musikstücken sehr gelungen. Man kann jedes Instrument genau orten, was besonders bei verschiedenen Kameraperspektiven bei einem Lied wichtig ist. Der Sprechton bei den Interviews und Statements der Funk Brothers hat ebenfalls eine sehr gute Qualität. Einziges Manko: Die Erzählerstimme wird nicht immer der Lautstärke angemessen, dem Szenenübergang angepasst. |
Extras
Diverse zusätzliche Klein-Dokumentationen (Gesamtlaufzeit ca. 89 Minuten):
- Remembering
- A Tribute
- Dinner with the Funk Brothers
- Biographies
- Studio Session (multiangle)
- Discographie
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Standing in the Shadows of Motown: The Story of the Funk Brothers |
Genre | Dokumentation |
Studio | Ascot Elite Entertainment Group |
Verleih | Impuls Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 103 Minuten |
FSK | unbeschränkt |
Regie | Paul Justman |
Darsteller | Richard "Pistol" Allen, Jack "Black Jack" Ashford, Bob Babbitt, Johnny Griffith, Joe Hunter, Meshell Ndegeocello |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Dolby Digital 5.1 Englisch: Stereo |
Untertitel | Deutsch, Französisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.07.04