The O.C. - Season 2
|
|
Kritik
Sie sind zurück, die Sympathieträger aus dem sonnigen Orange County, Kalifornien. Die zweite Staffel setzt ein paar Monate nach der ersten an und zeigt in Folge 1, was sich alles getan hat. So ist Ryan bei Theresa, die bekanntlich ein Kind von ihm erwartet, und Seth ist zu Luke nach Portland gefahren. Wer jetzt aber grundlegende Veränderungen in der Welt von 'O.C.' erwartet, kann beruhigt sein: Am Ende der ersten Episode sind die beiden Jungs schon wieder zurück und haben mit ähnlichen Problemen wie in Season 1 zu kämpfen. Offensichtlichstes: Die Frauen. Denn durch ihre Abwesenheit haben sich Marissa und Summer die Freiheit genommen, neue Leute kennen zu lernen. Das Alleine sorgt schon für genügend Stoff zwischen den einzelnen Charakteren, aber wie man schon aus der ersten Staffel weiss, geht die Serie über belanglose Teenie-Szenarien hinaus. Einen ebenso wichtigen Part nehmen nämlich Sandy und Kirsten ein, die in den 24 Folgen mit jeder Menge Probleme zu kämpfen haben, die sich in ihren 20 Ehejahren angestaut haben. Und die letzte wichtige Fraktion der Serie ist Julie Cooper, die am Ende von Season 1 Caleb Nichols (Kirstens Vater) geheiratet hat und noch immer Gefühle für ihren ehemaligen Gatten Jimmy zu hegen pflegt.
Die Darsteller sind genauso klasse wie bisher, doch man merkt, dass vor allem die jungen Talente einiges dazugelernt haben. So schafft es Ryan-Darsteller Ben McKenzie auch mal einen anderen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Und Adam Brody ist als neurotischer Seth kultig wie eh und je. Gleiches gilt für Rachel Bilson (Summer), die mit ihrer hippen Art den Nerv der Zeit trifft. Die älteren Semester brauchen sich aber nicht vor ihren jungen Kollegen zu verstecken. Peter Gallagher ist wieder extrem sympathisch und Kelly Rowan bietet ein noch prägenderes Spiel als zuvor. Highlight ist aber ganz klar Melinda Clarke als Bitch-of-the-Series Julie Cooper-Nichols. Sie wird von allen gehasst, was sie aber nur zu gut weiss. Ihre direkte, freche, höchst unkonventionelle Art ist aus der Serie nicht mehr wegzudenken. Wie schon in Season 1 unterstützen diverse kleinere Rollen von Zeit zu Zeit den Cast. Die wichtigsten in diesem Jahr: Michael Cassidy als Zach, Summers neuer Freund, Shannon Lucio als Lindsay, Ryans potenzielle Freundin, Olivia Wilde als Alex, Barkeeperin eines neuen Clubs, und Logan Marshall-Green als Trey, Ryans krimineller Bruder. In Season 1 wurde letzterer in seinen zwei Folgen noch von einem anderen verkörpert.
Etwas von dem, was 'O.C.' zu etwas besonderem macht, ist die grosse Miteinbeziehung der aktuellen Popkulur. Die Serie scheut sich nicht, Kinofilme beim Namen zu nennen oder andere moderne Anlässe einzubauen. Gut zu erkennen ist dies an Seths DVD-Sammlung, wo immer mal wieder ein paar Titel (insbesondere aus dem Bereich Comicverfilmungen) zitiert werden. Ähnliches gilt für die Musik: Die Macher der Serie haben ein ausgesprochen gutes Händchen, alte, neue oder auch noch unbekannte Lieder in perfekt passende Situationen einzubinden. Kein Wunder gibt es schon unzählige CDs mit Musiksammlungen aus der Serie. Manchmal muss man auch staunen, wie die Leute hinter der Kamera überhaupt an die Stücke gekommen sind. So ist im TV die zweitletzte Folge ‚'he O.Sea' am 12. Mai 2005 ausgestrahlt worden. In der Episode verwendete man Coldplays wunderschönes 'Fix You', das erst einen Monat später zum ersten Mal auf deren Album veröffentlicht wurde. Chapeau für diesen guten Riecher! Wie gesagt sind auch Comics ein wichtiger Teil der Serie, denn in Season 2 beginnt Seth einen eigenen zu zeichnen. Dies geht so weit, dass ihn George Lucas treffen will. Und tatsächlich macht der 'Star Wars'-Regisseur in einer Folge einen Gastauftritt. Da sieht man, wie weit der Kult der Serie wirklich reicht. Ausserdem werden Filme wie 'Spider-Man' oder 'Million Dollar Baby' bildlich zitiert. Immer wieder werden auch bekannte Momente aus der vorherigen Staffel angesprochen, was für Fans ein Schmankerl ist. Ebenso witzig ist, dass man bei Peter Gallagher darauf anspricht, wie gern Sandy doch 'Grease Lightning' singt. Der Hintergrund dazu: Gallagher hat vor langer Zeit wirklich im Musical 'Grease' mitgespielt. In einer Folge darf der Star dann auch ein Ständchen zum Besten geben.
'O.C.' ist aber natürlich nicht perfekt: Einige Folgen sind eindeutig schwächer als andere und Marissas Wandlung über die Season hinweg wirkt nicht immer ganz glaubhaft. Auch ist von Anfang an klar, dass die verschiedenen Paare früher oder später auf die eine oder andere Art wieder zueinander finden werden - denn schliesslich ist das das Hauptaugenmerk der Serie. Jedoch fesselt die Serie jede einzelne Folge lang. Man fühlt mit den Figuren mit, als ob man sie persönlich kennen würde und wenn etwa eine Person jemanden küsst, die sie lieber nicht sollte, nimmt den Zuschauer das richtig mit. In den letzten paar Folgen (und einigen im Mittelteil) kann es auch gut sein, dass man ein paar Tränchen verdrücken muss. Insbesondere bei einem Ereignis im Seasonfinale, das über die gesamte Staffel hindurch immer leicht angedeutet wird. Es gibt nur wenige andere Serien, die das Publikum so sehr mitfühlen lassen. Bleibt noch eine Frage offen: Kann es Season 2 mit der ersten aufnehmen? Die Antwort: Beide sind wirklich auf dem gleich hohen Niveau und die dritte Staffel wird somit sehnlichst herbeigesehnt.
Bild Das Bild muss noch immer mit vielem Hintergrundrauschen auskommen, dafür scheint sich die Schärfe im Vergleich zur ersten Season verbessert zu haben. Die leuchtenden Farben des sonnigen Kaliforniens kommen prima zur Geltung und auch der Kontrast ist meistens ausgewogen. |
Sound Wie schon bei der ersten Staffel bietet auch Season 2 lediglich Dolby Digital 2.0 Surround. Das erlaubt immerhin ab und zu getricksten Raumklang, doch wirklich nur in Ausnahmesituationen. Dabei hätte vor allem die Musik besser eingebettet werden sollen, da diese doche in wichtiger Bestandteil der Serie ist. |
Extras
- Erweiterte Episode ‚Regen’
- 2 Audiokommentare
- Der Stil von O.C.
- Der Hype um O.C.
- Zusätzliche Szene
- Verpatzte Szenen Season 1
- Verpatzte Szenen Season 2
Die Extras der zweiten Staffel können es mit denen der ersten leider nicht aufnehmen. Als Hintergrund-Special liefert 'Der Stil von O.C.' Infos zu den Kleidungen der Darsteller in rund 15 Minuten. Eine satte halbe Stunde dauert dann 'Der Hype um O.C.', wo man Casting-Infos, Lieblingsszenen von Fans und anderes Wissen zur Entstehung der Serie erlangt. Dumm nur, dass dieses Special auf Season 1 Stand ist und mit ein paar "ersten Infos" zu Season 2 aufwartet. Diese Doku hätte eindeutig auf eine Disc der Staffel 1 Box gehört. Schön: Neben den verpatzten Szenen von Season 2 liefert man auch jene der ersten Staffel nach. Abgerundet werden die Specials von zwei Audiokommentaren und einer erweiterten Episode.
Die sieben DVDs kommen wieder in einem hübsch gestalteten Digipack mitsamt umfangreichem Episodenguide daher. Die Sammler-Kontinuität im Regal wird auch zu 100% sichergestellt.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The O.C. - Season 2 |
Genre | Dramajugendserie |
Studio | Fox Television |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 1007 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Created By | Josh Schwartz |
Darsteller | Peter Gallagher, Kelly Rowan, Benjamin McKenzie, Adam Brody, Mischa Barton, Melinda Clarke, Rachel Bilson, Alan Dale |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 2.0 Surround Englisch: Dolby Digital 2.0 Surround |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch & Englisch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 7 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Adrian Spring am 19.01.06