Made in America
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Kritik
‘Made in America‘ ist ein typischer Film der klassischen 90er Jahre in den Vereinigten Staaten. Familiendramen waren dazumal sehr im Trend und deshalb passt auch eben erwähnte Komödie sehr gut ins Klischee. Die Story sieht auf den ersten Blick sehr unterhaltsam aus: Überzeugte schwarze Mutter (genannt: Queen of Africa) findet heraus dass der Samenspender ihres Kindes ein weisser Redneck ist. Die Lust beim Zuschauer senkt sich jedoch schon nach den ersten fünfzehn Filmminuten, als man bemerkt, dass die erhofften witzigen Kennenlern-Situationen zwischen Vater und Tochter ausfallen, da die Erzählung des Filmes bereits einen Schritt weiter ist. Der Fokus wurde eindeutig falsch gesetzt. Nach der Hälfe des Filmes könnte man eigentlich die Handlung abbrechen und einen zweiten Teil derselben Komödie veröffentlichen. Was nach dreiviertel Stunden passiert ist einfach nur noch lächerlich und verwandelt einen anfangs guten Film in einen Unterdurchschnittlichen.
Die Schauspieler hingegen wurden gut ausgewählt und verhelfen dem Film immerhin zu einem guten Durchschnittswert. Whoopie Goldberg ist die Idealbesetzung für die Queens of Africa. In Tücher gewickelt sieht sie authentischer aus als es jeder beliebige andere Schauspieler sein könnte. Ihr klappriges Fahrrad und der dazugehörige „sichere unsichere“ Fahrstil gefallen besonders in der Eröffnungsszene. Diese Sequenzen sorgen jedoch für die einzigen richtigen Lacher während des ganzen Filmes. Auch Nebendarsteller Will Smith (!) kann dem nicht sehr viel nachhelfen und demnach bleiben nur noch Goldbergs Sprüche, die dem Zuschauer ein Schmunzeln entlocken könnten. Ebenfalls ein Kompliment geht an Nia Long. Heute ist sie ein gefeierter Star der afroamerikanischen Schauspielgarde und ‘Made in America‘ könnte sogar der Auslöser dazu gewesen sein. Sie wirkt sehr glaubwürdig und überzeugt und nimmt mit vollem Elan ihre schwierige Rolle als hin- und hergerissene Tochter wahr. ‘Made in America‘ ist gute Unterhaltung für einen verregneten Abend, mehr jedoch nicht.
Bild Das Bild entspricht dem typischen Standard der 90er-Jahre: Leicht grobkörnig, satte Farben und leider ein etwas zu heller Kontrast. Besonders bei hellen Szenen fällt letzterer Aspekt ziemlich deutlich auf und vollbringt, anstelle eines verstärkt wirkenden Sonnenlichts, nur Verwirrung beim Zuschauer. Aber wie bereits erwähnt sind die Farben sehr stark und Verschmutzungen (ausser der leichten Körnung) sind kaum zu vernehmen. |
Sound Der Audiobereich enttäuscht. Erstens einmal ist lediglich die deutsche Synchronisationsspur vorhanden und zweitens, liegt diese nur im müden Stereo-Format vor. Goldberg-Fans werden enttäuscht sein: Ist doch ihre spezielle Stimme immer sehr gerne gehört worden. Und für ein berühmtes Label wie Warner ist dieser Aspekt doppel schädlich. Aber immerhin sind die Dialoge einwandfrei zu verstehen und die Dynamik stimmt ebenso. |
Extras
Keine Extras
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Made in America |
Genre | Komödie |
Studio | Le Studio Canal, Regency Enterprises & Alcor Films |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 106 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Richard Benjamin |
Darsteller | Whoopie Goldberg, Ted Danson, Nia Long, Will Smith, Paul Rodriguez |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Stereo |
Untertitel | Deutsch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 13.02.06