Stealth
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Kritik
Dass man zu Actionfilmen, die dennoch eine deutlich schwache Story enthalten, trotzdem viel Publikum locken kann, liegt - man mag es kaum glauben - meistens am guten Trailer. Dieser hat ‘Stealth‘ letztes Jahr geboten (Eine Nomination bei den Golden Trailer Awards in der Sparte ‘Summer 2005 Blockbuster‘ und so auch massenweise Zuschauer angelockt - von denen jedoch viele enttäuscht aus den Kinosälen schritten. Seit ‘Dragonheart‘, ‘xXx‘ und ‘Fast and the Furious‘ ist man sich von Rob Cohen einfach mehr gewohnt. Es ist deutlich zu erkennen, dass in ‘Stealth‘ das Gewicht zu fast einhundert Prozent auf die Action gelegt ist und die Story fast ausser Acht gelassen worden ist. Gut, sie besitzt mit eine gewisse Komplexität. Doch bei dieser liegt der Grundstein in äusserst unlogischen Quellen, wo selbst der anspruchsvollste Zuschauer lieber eine dünne, aber realistische Story vorgelegt bekommt.
Im Schauspiel-Cast ist durchaus Prominenz und Vielfalt vorhanden. Da hätten wir zum einen die beiden Youngstars Josh Lucas und Jessica Biel, die eine akzeptable Leistung an den Tag legen. Nur akzeptabel deswegen, weil die beiden von den Produzenten mehr als „Good Locking Objects“ in den Film gesetzt wurden und in ihren Rollen deutlich unterfordert sind. Besser hat es hier Jamie Foxx getroffen. Seine „Hauptrolle“ wirkt zwar eher wie eine Nebenrolle, aber genau aus diesem Grund kann er seinen Charakter vollständig ausleben und wird nicht nur auf das Äusserliche fixiert. Schade dass er viel zu wenig Auftritte und Sprechrollen zugeteilt bekommen hat.
Bei ‘Stealth‘ kann man viele Aspekte kritisieren. Doch wenn dieser Film irgendwelche Fans finden wird, wird es (nebst Jessica Biel) an der knallhart umgesetzten Action und den hervorragenden Spezialeffekten liegen. Diese entstanden in Zusammenarbeit mit James Cameron erfolgreicher Special Effects Firma ‘Digital Domain‘, die bereits an Kassenschlagern wie ‘I, Robot‘ und ‘Day after Tomorrow‘ rumfeilten. Die Blue Screen-Effekte haben mit ‘Stealth‘ einen neuen Meilenstein gesetzt. Nicht einmal Routiniers von ‘Star Wars‘ erreichten solch realistische Effekte. Die Flugmaschinen wirken enorm authentisch und wenn dann mal eine Kamerafahrt vom plätschernden Ozean mit Direktflug ins Cockpit zu den sprechenden Schauspieler schwingt (mit Rundum-Fahrt, versteht sich), wird womöglich dem einen oder anderen vor lauter Erstaunen ein Popcorn im Hals stecken bleiben.
Bild Da sehr viele Filter, zur Steigerung der Effekte, über das Bild gelegt wurden, muss die Schärfeleistung ein wenig unter diesem Aspekt leiden. Ansonsten können Farbintensität sowie Kontrast überzeugen und sorgen für Popcorn-Kino-Stimmung Pur. Auch sind dank der gründlichen optischen Überarbeitung keinerlei Bildunreinheiten zu erkennen oder auszumachen. Auch Rauschen und unerwünschtes Wellen sucht man vergebens. |
Sound Durchgehend ist man von Surround-Klängen umgeben, was auf eine starke Dynamik und ein gelungener Raumklang hindeutet. In Actionszenen steht diese Tatsache längst schon bei den Erwartungen, aber selbst in ruhigen Sequenzen auf dem Schiff beispielsweise, sind stets irgendwo im Raum leise Geräusche, wie ein Surren der Maschinen, im Rundumklang auszumachen. Die Dialoge sind ausserdem auf allen Tonspuren gut zu verstehen. |
Extras
- Die Musik in ‘Stealth‘
- Musikvideo: ‘Incubus -Make a Move‘
- Verschiedene Trailer
Die Extras sind für einen Blockbuster dieses Ausmasses sehr schwach. Als einziger Blick hinter die Kulissen bekommt man einen Einblick in die Musik. Aber bei einem Film, der in Sachen Spezialeffekte revolutionär wirkt, müsste doch mindestens ein kleines technisches Making Of mit von der Partie sein. Ansonsten finden sich nur noch ein Musikvideo und verschiedene Trailer auf dem Rohling. Eine enttäuschende Leistung. Besonders Action-Fans haben bestimmt mit mehr Hintergrundinfos gerechnet.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Stealth |
Genre | Action |
Studio | Columbia Pictures |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 116 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Rob Cohen |
Darsteller | Josh Lucas, Jessica Biel, Jamie Foxx, Sam Shepard, Joe Morton |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 & DTS 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 13.03.06