Flightplan
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Kritik
Um Jodie Foster ist es in den letzten Jahren ruhig geworden. Selten hat sie einen Film gedreht, doch wenn, dann einen Kracher, wie etwa 'Panic Room'. Somit dürfte man von der guten Dame fast erwarten, dass sie ihre Projekte weise auswählt. Doch auf 'Flightplan' trifft dies nur bedingt zu. Fast könnte man meinen, Foster hat nur die erste Hälfte des Drehbuchs gelesen. Denn diese ist wirklich gut und spannend. Mit subtilen, aber äusserst effektiven Kameraeinstellungen wird eine dichte Atmosphäre gezaubert. Ausserdem ist die Frage, was mit der kleinen Julia geschehen ist, zentraler Bestandteil der Handlung. Und wenn man sie dann im gesamten Flugzeug nicht findet, beginnt selbst der Zuschauer, der das Kind gesehen hat, an Kyles Wahrnehmung und somit an sich selbst zu zweifeln. Durch die hauptsächlich guten Schauspieler, angeführt von Jodie Foster und Sean Bean, nimmt man dem Film das Szenario locker ab. Doch als man an Kyles Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln beginnt, geschieht dasselbe mit dem Film.
Deshalb nun eine Erläuterung der Störfaktoren von 'Flightplan'. In der zweiten Hälfte wird das Ganze bildlich gesehen zu einer One-Woman-Show, in der Jodie Foster fast schon in 'Stirb langsam'-Manier das Flugzeug unter die Lupe nimmt. Dass dabei Bruce Willis’ Alleingang unerreicht bleibt, versteht sich von selbst. Auch ist es an der Grenze jeglicher seriöser Filmkunst, dass der Zuschauer auf eine falsche Fährte gelockt wird, die am Ende nicht mal auf irgendeine Weise behandelt wird. Hinzu kommt, dass die Auflösung der grossen Frage, wo dass die kleine Julia ist, ziemlich plump geraten ist. Und zu all dem Übel verkommen die letzten zehn Minuten zu einer unfreiwilligen Lachnummer, die Kopfschütteln en masse auslöst. Was aber schlichtweg unverzeihlich ist, ist, dass man Jodie Fosters Charakter so auslegt, dass es scheint, als ob ihr das Rechthaben wichtiger ist als das Finden ihrer Tochter. Um den Film nicht in einem ganz schlechten Licht stehen zu lassen - immerhin ist die erste Hälfte gut gelungen - noch einige positive Anmerkungen: Die Musik trägt wesentlich zur Spannung bei, die Inszenierung ist gut gelungen und auch ein paar kleine Überraschungsmomente wurden eingebaut. Letztere werden jedoch durch ihre eigene Unglaubwürdigkeit grösstenteils zunichte gemacht. Was bleibt also abschliessend zu sagen? 'Flighplan' ist ein durchschnittlicher Film mit einer guten sowie schlechten Hälfte. Dafür, dass es sich um ein Jodie Foster Movie handelt, ist er jedoch schlichtweg enttäuschend.
Bild An der Bildqualität gibt es fast nichts auszusetzen: Mit einer hohen Schärfe lässt der Film jedes noch so kleine Detail auf dem Bildschirm erkennen und Rauschen tritt nur in Ausnahmefällen auf. Farblich ist das Gestehen vielleicht einen Tick zu seicht ausgefallen, aber ansonsten ist alles in bester Ordnung. |
Sound Der stimmige Surroundsound enthält ein paar tolle Effekte, die das Mittendrin-Gefühl extrem verstärken. So hört man etwa immer wieder Lautsprecherdurchsagen, Stimmen oder Geräusche, die aus den hinteren Regionen zu kommen scheinen. Im Thrillergenre hat man aber auch schon mehr gehört. |
Extras
- Bordkino: Das 'Flightplan' Making Of
- Kabinendruck: Die Konstruktion der Aalto E-474
In der Making Of Rubrik finden sich eine Vielzahl an Dokumentationen, die sich mit der Story, dem Regisseur, den Darstellern, der Nachbearbeitung sowie den Special Effects auseinandersetzen. Hinzu kommt in einem eigenständigen Special die Analyse von der Flugzeugkulisse, welche für den Film erbaut wurde.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Flightplan |
Genre | Thriller |
Studio | Touchstone Pictures |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 94 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Robert Schwentke |
Darsteller | Jodie Foster, Sean Bean, Peter Sarsgaard, Kate Beahan, Michael Irby |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Arabisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 17.03.06