Six Feet Under - Season 4
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Kritik
Während in den USA die Serie mit der fünften Staffel mit grossem Erfolg beendet wurde, stehen uns hierzulande noch einige Geschichte der Familie Fisher bevor. Mit der vierten Staffel werden dem Zuschauer jede Menge solche geboten. Highlight einer jeden Folge sind natürlich nach wie vor die skurrilen, traurigen und teilweise sprichwörtlich zum totlachen witzigen Besuche des Sensemanns. Im direkten Vergleich zur vorherigen Season wird den Toten sowie dem Bestattungsunternehmen der Fishers dieses Mal wieder mehr Beachtung geschenkt, was sich positiv auf die Stimmung auswirkt. Denn ohne diese ständig präsente Welt der Toten büsste die dritte Staffel von 'Six Feet Under' einen Teil seiner Faszination ein. Dieses Manko bügelt die vierte zum Glück hiermit wieder aus.
Mittelpunkt der Serie sind nach wie vor die Fishers und ihre Leidenswege. Noch immer darf man behaupten, dass 'Six Feet Under' mit einer der besten Darstellerriegen der TV-Geschichte aufwarten kann. Auf die altbekannten Darsteller wie Frances Conroy oder Peter Krause muss gar nicht mehr eingegangen werden - sie mimen ihre Charaktere fantastisch wie eh und je. Rachel Griffiths, die für ihre Rolle der Brenda einst mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde, hat in dieser Staffel wieder viel mehr zu tun und liefert in vielen Folgen Bestleistungen ab. Neuzugang beim Maincast ist James Cromwell als George Sibley, Ruths neuer Gatte. Sein trockener Humor sowie die ernste Aura ergänzen die depressive Fisher-Welt ideal. Eine weitere Besonderheit von 'Six Feet Under' sind aber auch die vielen Gaststars. Von Kathy Bates über Justin Theroux bis hin zu Ex-'Buffy'-Star Michelle Trachtenberg sind jede Menge bekannter Gesichter an Bord. Auch Lili Taylor gibt ein Comeback als Lisa, jedoch nur in Träumen oder Rückblenden. Dieses enorme Staraufgebot lässt auf eine interessante These schliessen: Wer bei 'Six Feet Under' mitspielt, steigt als Schauspieler um mindestens eine Klasse.
Aber was wären die Figuren ohne ihre Geschichten. Dort entwickelt sich die Serie ebenfalls weiter: Nate muss sich mit seinem Leben als Witwer und allein erziehender Vater zurechtfinden, Ruth hat mit ihrem neuen Mann zu kämpfen und Claire muss Inspirationsprobleme bewältigen. Ausserdem wird David in der Mitte der Season einem dramatischen Ereignis ausgesetzt, das ihn über die gesamte Rest-Staffel beschäftigt und bis zum Season-Finale nicht mehr loslässt. Während Brendas Storyline mit ihrem neuen Lover gefällt, nervt Fredericos Geschichte: Er betrügt seine Ehefrau Vanessa auf ganz spezielle Weise, was aber irgendwie nicht zu seinem Gemüt passen will. Erst in den letzten paar Folgen nimmt auch sein Plot an Stärke zu. Summa summarum ergibt das eine Staffel auf dem Niveau der ersten beiden, die insbesondere in der zweiten Hälfte besser wird und einige der eindrücklichsten Momente der gesamten Serie hervorbringt. Zu schade, dass uns nur noch eine Staffel dieser einzigartigen Serie bevorsteht. Denn schliesslich wird doch immer gestorben.
Bild Im Vergleich zu den vorherigen DVDs ist die Bildqualität eine Spur besser geworden: Die Schärfe hat an Kraft gewonnen, das Rauschen hingegen merklich abgenommen. Nach wie vor sind aber die Farben äusserst trist und der Kontrast wirkt vor allem in hellen Sequenzen nicht ausgewogen. Bestimmt gehört das Bild aber nicht mehr zu den schlechtesten des TV-Genres. |
Sound Der Ton wurde wie bereits Season 3 in Dolby Digital 5.1 abgemischt. Und dieses mal ist auch mal was davon zu hören: Obwohl die Serie nicht mit simuliertem Raumklang durch Musik trumpfen kann - immerhin wird solche nur spärlich eingesetzt - gibt es ein paar tolle Surroundmomente. Vogelgezwitscher oder eine Autokollision lassen die hinteren Lautsprecher pro Folge ein, zwei Mal aufleben. Mehr aber auch nicht. |
Extras
- Audiokommentare
- Cut by Cut: Der Schnitt von 'Six Feet Under'
- Exklusive Bob Costas Interviews mit der Besetzung
- Nicht verwendete Szenen
Die schlechte Nachricht zuerst: Auch diese Staffel bietet nur ein Minimum an Bonusfeatures. Die Gute: Was geboten wird, ist schlichtweg genial. Ein höchst interessanter Bericht über den Schnitt der Serie enthüllt Kürzungen von bestimmten Folgen und worauf Episode für Episode geachtet wird, um den eigenen Stil von 'Six Feet Under' aufrechtzuerhalten. Dazu gibt es eine Vielzahl an informativen Audiokommentaren von Cast und Crew. Weiter kommen eine äusserst offene, persönliche und vor allem erfreulicherweise werbefreie Interviewrunde mit Bob Costas sowie nicht verwendete Szenen hinzu.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Six Feet Under - Season 4 |
Genre | Dramaserie |
Studio | HBO Television |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 685 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Created By | Alan Ball |
Darsteller | Peter Krause, Michael C. Hall, Lauren Ambrose, Frances Conroy, Mathew St. Patrick, Rachel Griffiths, James Cromwell |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch & Englisch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 5 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Adrian Spring am 22.03.06