11:14
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Kritik
Der zweite Film von Greg Marcks, der auch das Drehbuch geschrieben hat, ist schräg. Sehr schräg. Schräg im Sinne von verwirrend, konfus, aber doch irgendwie mitreissend. In den 80 Minuten Laufzeit deckt '11:14' eine Handlungsspanne von etwa 25 Minuten ab. Allerdings wird das Geschehen mehrmals zurückgespult und aus anderen Perspektiven erzählt. Diese Perspektiven, also die verschiedenen Menschen, scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander gemeinsam zu haben. Doch durch diverse Zufälle, Unfälle und Missgeschicke zieht sich ein rotes Band durch die Geschichte. Die anfänglich willkürlich erscheinende Aneinanderreihung der einzelnen Geschehnisse erweist sich letzten Endes als genial gestrickt. Denn im letzten Beitrag, wo es wieder auf 23.14 Uhr zugeht, lüftet sich ein unvorhergesehenes Geheimnis, das die Qualität des Drehbuchs unterstreicht.
Dafür, dass Greg Marcks ein Unbekannter ist, konnte er eine Horde bekannter Gesichter für sein Projekt gewinnen. Allen voran Dirty Dancer Patrick Swayze in der führsorglichen Vaterrolle. Hinzu kommen die zweifache Oscarpreisträgerin Hilary Swank, Tom Hanks' Sohn Colin sowie Rachael Leigh Cook. Die meisten von den Darstellern gehen in ihren Rollen auf. Das Problem ist nur, dass man als Zuschauer zu den einzelnen Charakteren zu wenig Backgroundwissen hat, um sich mit irgendeinem von ihnen identifizieren zu können. Dies verstärkt das Fotografiehafte des Films: Er zeigt einen Ausschnitt auf verschiedenen Bildern, doch Fehlen einführende und abschliessende Bilder, um alles besser verstehen zu können. Am Ende ist nämlich einfach Schluss, ohne richtige Ausgänge der Handlungsstränge zu bekommen. Da haben andere Episodenfilme schon besseres geleistet. Trotzdem ist '11:14' faszinierend und Fans des Independent Films kommen nicht um diesen Streifen herum.
Bild Abgesehen von der mangelhaften Schärfe, die während des Entstehungsprozesses etwas mehr Aufmerksamkeit vertragen hätte, kann das Bild weitgehend überzeugen. Rauschen tritt nicht übermässig viel auf, Verschmutzungen gibt es nicht. Die Farben sind sehr düster gehalten und bieten nicht besonders viel Vielfalt - der Nachteil eines Films, der nur bei Nacht spielt. |
Sound Schon im witzigen Intro gibt es ein paar gute Einbettungen in den Surroundsound und dies hält den ganzen Film durch an, wenn auch nur sporadisch. Fokus wird auf die Frontspeaker gelegt, worüber auch die meisten Dialoge erklingen. |
Extras
- Interviews
- B-Roll
- Trailer
Die Boni enttäuschen: Neben einem langweiligen B-Roll gibt es lediglich Interview-Aufnahmen mit den Darstellern und diverse Trailer. Highlight ist daher das beigelegte, sehr umfangreiche Booklet.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | 11:14 |
Genre | Episodenfilm |
Studio | 3L Filmverleih und Media 8 Entertainment |
Verleih | e-m-s |
Laufzeit | ca. 82 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Greg Marcks |
Darsteller | Patrick Swayze, Hilary Swank, Rachael Leigh Cook, Henry Thomas, Colin Hanks, Barbara Hershey |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 & dts 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 08.04.06