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The Order



Release:
20. März 2004

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Kurzkritik:
Eine äusserst langatmige Umsetzung eines soliden Drehbuches mit unausgenutzten Ressourcen in Schauspiel und Thematik.







Inhaltsangabe

Der junge Priester Alex Bermier reist von New York nach Rom, um den den angeblichen Selbstmord seines Mentors aufzuklären. Dort entdeckt er, dass der geheimnisvolle Tod das Werk einer Sekte ist, der sogenannten Sin Eater, die Menschen von ihren Sünden "erlösen", indem sie deren Körperteile und damit die Sünde essen. Alsbald sieht er sich nicht nur mit einer okkulten Sekte, sondern auch mit dem Umstand konfrontiert, dass womöglich ein solcher Sin Eater in den Tod seines Lehrers verwickelt ist.



Kritik

Brian Helgeland dürfte man als durchaus kreativen Drehbuchautor bezeichnen. Mit den Drehbüchern zu 'L.A. Confidential' und dem Oscar nominierten 'Mystic River' gilt er sogar als äusserst renomiert und wird immer gerne für mehr oder weniger innovativen Hollywood-Stoff aufgesucht. In 'Sin Eater' versucht er sich nun ein drittes Mal selbst als Regisseur. Hier liegt die Betonung klar auf 'versuchen', denn hätte sich wohl jemand anderes an den Stoff von 'The Order' herangewagt, hätte man dessen Grundidee filmisch eher besser realisieren können. Das Helgeland gleich diesselbe Crew von 'A Knights Tale' für den neuzeitlich-okkulten Thriller an Land zieht, nützt auch nicht besonders viel: Heath Ledger passt nur minder in die Rolle eines jungen Ordenbruders und nur spärlich kann er in einer solchen auch sein schauspielerisches Talent ausnutzen. Dies trifft natürlich auch auf das co-starring Benno Fürmanns und Shannin Sossamons zu - an sich äusserst solides theatralisches Können verfällt in diesem eher langweiligen und konventionellen pseudo-ästhetischen Religionsstreifen sprichwörtlich zu Staub. So hat wohl Helgeland den Anschluss an die Grosse Welle der theologischen Schinken im Jahr 2000 verpasst und kommt nach Filmen wie 'Stigmata', 'Die Prophezeiung' und 'Die neun Pforte' etwas zu spät. Man merkt klar, dass selbst der 'Exorzist' für eine erneute Kitsch-Produktion Pate standen musste und die Tatsache, dass sich 'Sin Eater' an erbärmlich mageren Schockeffekten bedient und hoffnungslos an interessante theologische Hintergründe anzuknüpfen versucht, dürfte hier beinahe schon als Todsünde gelten.

Die 'Religion' wird in solchen Filmen als eine Art fundamentalistisches Stilmittel verwendet, um alte mythologisch-fantastische Ereignisse zu relativieren. Dies könnte ja ansatzweise auch bei 'Sin Eater' funktionieren, nur gesellt sich zu allem Mysterienhokuspokus und den technischen Mängeln auch ein unglaublich einschläfernden Plot. Vielfach könnte man meinen, dass regietechnisch dem Filmteam mehr an postkarten-ähnlichen Filmaufnahmen von Rom lag, als dass sie sich der eigentlichen Handlung gewidmet haben. Die Charaktere bleiben trocken und für uns völlig undurchschaubar, weshalb sich wohl kaum irgendein Zuschauer auch mit ihnen indentifizieren kann. Ein Mangel an Spannung und filmischen 'Witz' fügt den Faden des Unklaren noch weiter. Vieles bleibt ungeklärt und es liegt nun am Betrachter selbst, über die tatsächlichen Hintergründe zu spekulieren. Im Grunde wäre es ja schön, nach einem Film über diesen auch interessante Reflektionen tätigen zu können - in diesem Mystery-Thriller allerdings, versinkt selbst das Okkultische und Fantastische in einem undurchsichtigen Nebel und viel eher interessiert die kaum angesprochene Vergangenheit der einzelnen Personen.

Selbst als Abtreter kommerzieller Action-Streifen dürfte man von einem solchen andauernd auf- und abbauenden filmischen Debakel mehr erwarten. Allerdings erlebt man viel 'Schein-Spannung' und kaum einen Climax. Viel eher bekommt man einen Gesamteindruck eines eher chaotischen Filmes, der so gut wie keine Höhenflüge hat (in keinstem der zu betrachtenen Gebiete wie Technik, Innovation, Story, Aufmachung etc.) und total langatmig erscheint. Nicht total schlecht, dafür aber völlig unnötig!

Die DVD
Bild
Die Bildqualität ist recht solide. Kontrast und Unschärfen wurden angemessen angepasst, weshalb die DVD auf den meisten Geräten auch ein grundsätzlich gutes Bild mitliefert. Selbst dunkle Szenen sind immer klar.
Sound
Auf der DVD ist eine deutsch-synchronisierte- und ebenso eine englische Original-Tonspur vorhanden. Angenehm zu hören sind beide. Auch allgemein soundtechnisch betrachtet bietet die DVD kaum Mängel. Allerdings ist die Tonqualität nicht hervorhebend.

Extras

Auf der von uns getesteten Presse-CD waren keinerlei Extras mit drauf. Das könnte in der finalen Verkaufsversion aber ändern. Unsere Bewertung wurde dennoch der vorliegenden, spärlichen Fassung angepasst.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel The Order
Genre Mystery / Thriller
Studio 20th Century Fox
Verleih 20th Century Fox Home Entertainment
Laufzeit ca. 102 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Brian Helgeland
Darsteller Heath Ledger, Benno Fürmann, Shannyn Sossamon, Mark Addy
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Englisch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Thalmann am 05.07.04

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