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Queer as Folk



Release:
7. Juli 2006

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Kurzkritik:
Die erste der bereits in der 5. Staffel steckenden Schwulenserie ’Queer as Folk’ ist nun auch hierzulande auf DVD erhältlich. Die Sendung nimmt wahrlich kein Blatt vor dem Mund und bricht beinahe alle Tabus, die es zu brechen gibt. Provokation ist bei den Machern gross geschrieben, was nicht unselten die Story der laufenden Episode in den Hintergrund zu stellen vermag. Die DVD ist technisch zwar auf gut gesätem Boden angepflanzt, jedoch werden Fans das ersehnte Bonusmaterial vermissen.







Inhaltsangabe

Die schwulen Freunde Brian (Gale Harold), Justin (Randy Harrison), Michael (Hal Sparks), Ted (Scott Lowell) und Emmett (Peter Paige) gehen gemeinsam in Pittsburgh durch dick und dünn. Neben den ewig aktuellen Themen wie Diskriminierung und AIDS sind es vor allem die unerwarteten Wendungen des Lebens, die die Fünf zusammenschweißen. Playboy Brian lässt sich auf eine Affäre mit dem minderjährigen Justin ein. Als dessen Vater den Jungen zuhause rausschmeißt, nimmt Brian ihn bei sich auf. Durch eine Samenspende ist Brian zusätzlich Vater eines Kindes geworden, das beim befreundeten lesbischen Paar Melanie (Michelle Clunie) und Lindsay (Thea Gill) aufwächst.



Kritik

’Queer as Folk’ ist die amerikanische Umsetzung der gleichnamigen britischen Miniserie, die dort nach schon kurzer Zeit abgesetzt wurde. Die Amerikaner interessierte dieses provokative Format und erhofften sich mit der Produktion eine immense Zielgruppe, die sie in ihrem Land ansprechen können. Nun ist ’Queer as Folk’ nach ’Sex and the City’ und ’The L-Word’ bereits die dritte Serie, bei der es nur um das Eine geht. Dieses Mal dürfen sich die Gemüter sogar streiten, ob die Macher nicht zu weit gegangen sind. ’Queer as Folk’ wirkt provokativ am laufenden Band und wirkt zuweilen gar wie ein billiger Softporno-Streifen. Klar ist das Zielpublikum grösstenteils männlich und demnach auch vorurteilsmässig eher auf Sex ausgerichtet, doch trotzdem benötigt eine Serie, die sich nicht nur im Untergrund aufhalten möchte, eine anständige Hintergrundgeschichte. Diese wird zwar auch geboten, jedoch deutlich zu überspitzt und trivial vorgetragen, so dass Ganze auf ein rasches „Must-Have“ der Produzenten hindeutet.

Protagonist unter den Protagonisten ist wohl Gale Horald in der Rolle als Brian. Der Amerikaner ist schon erfahren im Serienbusiness und wirkte bereits bei ’Law & Order’, ’Deadwood’ und ’Vanished’ mit. Die Rolle eines Schwulen wurde ihm jedoch noch nie auferlegt und so war dies bestimmt eine Herausforderung für ihn, in ’Queer as Folk’ den draufgängerischen Brian zu spielen. Er spielt seine Rolle schauspielerisch gut und kommt auch dem Drehbuch nach. Jedoch fehlt seiner Rolle das gewisse Etwas, welches seinem Charakter die letzte Spritze Authentität einflösst. Hier wiederum hat Hal Sparks als zurückhaltender Michael die Nase vorn. Seine Monologe während den Episoden sind stets eine Freude mit anzuhören und dementsprechend sieht der Zuschauer in ihm auch den sympathischsten, verständlichsten Charakter der gesamten Serie. Alle anderen kommen nie so wirklich aus sich raus, wirken nicht überzeugend.

Randy Harrison, der den minderjährigen Justin spielt, wirkt ebenfalls nicht sehr glaubwürdig. Seine Dialoge wirken zu vorbereitet und gleiten ihm sehr oft zu schnell über seine Lippen. Nach der Fernsehproduktion ’Bang, Bang, you’re Dead’ ist ’Queer as Folk’ auch erst seine zweite Produktion, in der er mitwirkt. Mutig von ihm, gleich von einer solch provokativen Serie einen Stempel auf die Stirn machen zu lassen. Natürlich darf auch die tuntige Ausgabe eines Schwulen nicht fehlen. Diese übernimmt Peter Paige als flippiger Emmett. Aber schon sehr bald merkt man, dass ein solcher Charakter nur in Sitcoms oder Comedyserien angebracht ist und in einer Dramaserie wie dieser, sehr wenig bis nichts verloren hat. Alles in allem hat ’Queer as Folk’ aber auch viel Humor und Coolness zu bieten, die die vielen Längen in den Episoden einigermassen auszubügeln wissen. Tatsächlich ist die Lauflänge von über vierzig Minuten pro Episode für viele Folgen schlichtweg zu lange, was natürlich unfreiwillig viele Längen und langweilige, heraus gezögerte Dialoge mit sich bringt. Genreinteressierte sind mit ’The L-Word’ (oder auch ’Sex and the City’ für die, die es „soft“ wollen) um einiges besser bedient.

 


Die DVD
Bild
Die Farben wirken sehr intensiv und überraschenderweise passend. Sehr viel spielt in dunkler Umgebung und daher sind natürlich auch überaus gute Kontrastwerte quasi vorgeschrieben. ’Queer as Folk’ erfüllt diese Aspekte und besticht so durch ein ausgeglichenes Bild. Auch die Schärfewerte können überzeugen, verflachen jedoch in die Ferne.
Sound
Der Ton kann natürlich nicht mit Hollywood-Blockbustern verglichen werden und so wirkt die Akustik nicht anders, als man sie von einer TV-Serie erwartet: Gut verständlich und wenig räumlich. Der Subwoofer allerdings ist oftmals zu krass eingestellt, so dass man als Zuschauer gezwungen ist, ab und an die Fernbedienung zur Hand zu nehmen um die Lautstärke zu regulieren.

Extras
Keine Extras


Screenshot des DVD-Hauptmenüs


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Queer as Folk
Genre Dramaserie
Studio Showtime
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 1018 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Created By Russell T. Davies
Darsteller Gale Harold, Randy Harrison,Hal Sparks, Scott Lowell, Peter Paige
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Stereo
Englisch: Stereo
Untertitel Deutsch, Englisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte)
Anzahl Discs 6
Verpackung Slimcase-Amarayhüllen in Pappschuber

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 02.08.06

© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video

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