Reefer Madness - The Movie Musical
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Kritik
Das Propagandavideo 'Reefer Madness' gab es tatsächlich. Durch dessen Umsetzung als Musical mit „leicht“ sarkastischen Seitenhieben feierte der Stoff am Broadway grosse Erfolge. Die Filmumsetzung von diesem kann sich insbesondere in der ersten Hälfte sehen lassen: Alan Cumming als Propagandameister gegen Marihuana ist von Beginn weg ein Genuss und die zierliche Kristen Bell herrlich naiv. Weiter sind etwa Neve Campbell und Steven Weber zu sehen und vor allem zu hören. Und da überrascht 'Kifferwahn': Die Akteure erweisen sich allesamt als stimmgewaltig. Vom namensgebenden Eröffnungssong über eine himmlische Anbetung von Jesus bis hin zu einer Domina-Nummer von Bell versprühen die Titel auch inhaltliche Brisanz, ohne aber wirklich jemandem Sauer aufzustossen. Dafür kommt das Ganze dann doch zu harmlos, wenn auch urkomisch daher.
Gegen Ende des Films wird die Geschichte zunehmend überspitzer und übertriebener. Gewisse Dinge gefallen da noch (etwa Cumming als Roosevelt), aber grösstenteils nervt die letzte halbe Stunde. Zumal dort die ganze Zeit gemetzelt und getötet wird. Den Sarkasmus darf 'Reefer Madness' aber hoch angerechnet werden. Die Figuren kommen ausnahmslos überzeichnet daher und wenn die beiden Verliebten denken, dass Romeo und Julia bestimmt auch ein Happy End erlebt haben, schmunzelt der besserwissende Zuschauer. Auch dass Marihuana einen ganz anderen Menschen aus den Leuten macht, wird auf verspielte und ironische Art durch den Kakao gezogen. Insgesamt wirkt der Film aber etwas billig gemacht (was vom TV-Urpsrung in den USA herrührt) und für einen ausgewogenen Musicalgenuss muss nach Alternativen Ausschau gehalten werden. Freunde von witziger Musik und abgedrehten Szenarien werden mit 'Reefer Madness' aber ihre helle Freude haben - auch wenn sie nicht high sind.
Die DVD
Bild Nach dem Schwarzweiss-Einstieg wechselt das Bild auf Farbe, sobald das Propagandavideo abgespielt wird. Die Farben sind – um die Ironie zu verdeutlichen - oft übermässig kitschig und mit einem extrem hohen Kontrast versehen. Die Schärfe ist allerding schwach und lässt kaum Details erkennen. Auch Rauschen stört den Sehgenuss beträchtlich. |
Sound So richtig Stimmung kommt in der hinteren Lautsprechergegend nie auf. Selbst bei der irrwitzigen Musicalnummer mit Jesus sind die Frontspeaker für die meiste Akustik zuständig. Selten an gibts jedoch ein paar nette Effekte zu vernehmen. |
Extras
- Der Originalfilm ‘Reefer Madness’
- Interviews
- Kinotrailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Nette Idee: Als Extra befindet sich der richtige Propagandafilm 'Reefer Madness' aus den 30er Jahren auf der DVD. Aber sonst werden lediglich Interviews und der Trailer geboten.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Reefer Madness - The Movie Musical |
Genre | Musical |
Studio | Pathé |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 104 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Andy Fickman |
Darsteller | Alan Cumming, Kristen Bell, Christian Campbell, Neve Campbell, Steven Weber |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 12.09.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video