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Match Point



Release:
24. August 2006

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Kurzkritik:
Mit Woody Allens neuster Regiearbeit begibt er sich auf den Pfad von Leidenschaft, Verführung und Obsession - fernab des rationalen Denkens eines angesehenen Mannes. Der Thriller wird mit fortlaufender Spielzeit immer dichter und spannender bis zu einem Finale der Extraklasse. Nicht mithalten kann da die schwache DVD, die mit Extras geizt – trotz Special Edition Bezeichnung.







Inhaltsangabe

Der junge, ambitionierte Tennislehrer Chris Wilson (Jonathan Rhys Meyers) freundet sich in London mit seinem neuen Schützling Tom Hewett (Matthew Goode) an. Schon nach kurzer Zeit wird Chris von seinem Kumpel dessen Schwester Chloe (Emily Mortimer) vorgestellt und die beiden verstehen sich auf Anhieb bestens. Nicht lange, und sie sind ein Paar. Doch dann trifft Chris auf die verführerische, aber erfolgslose Schauspielerin Nola (Scarlett Johansson), Toms Verlobte. Von ihrer Schönheit regelrecht angezogen beginnt er eine Affäre mit ihr. Kurz nachdem er jedoch Chloe geheiratet hat, beendet Tom seine Beziehung mit Nola. Als Chris einige Zeit danach wieder auf die Schönheit trifft, beginnt er aufs Neue eine Affäre mit ihr und verspricht Nola, Chloe für sie zu verlassen…



Kritik

Zu Beginn von 'Match Point' wird dem Zuschauer Glück anhand eines Tennisballs erklärt: In jenem Moment, wenn der Ball das Netz streift, fliegt er in die Höhe. Mit etwas Glück schafft er es über das Netz und der Spieler gewinnt; mit Pech fällt der Ball zurück und der Spieler verliert. Sowieso handelt vieles in 'Match Point' von Glück, Schicksal und Fügungen der Natur. Denn die interessante, aber vom Publikum distanzierte Hauptfigur kann einen Grossteil seines beruflichen und privaten Erfolgs auf der Glückskarte abbuchen. Mit dem Auftauchen von Nola läuft sein bisher geordnetes Leben jedoch kräftig aus der Bahn. Zwar ist ihm klar, dass seine Leidenschaft, ja Obsession für sie keine Zukunft haben kann. Doch seine Triebe lassen Chris keine Möglichkeit für rationale Gedanken. Bis der Zuschauer erkennt, dass Nola selbst das Tennisnetz und er der Ball ist.

Woody Allen, Autor und Regisseur dieses fesselnden, gleichzeitig verstörenden Thrillers, schafft es einmal mehr, die Audienz ihn seinen Bann zu ziehen. Und dank des jungen Casts spricht er gar eine Generation an, die bisher wohl eher weniger mit seinen Werken anfangen konnte. Jonathan Rhys Meyers, einigen bestimmt bekannt als Elvis-Mime, gibt das zurückhaltende, aber zu jederzeit ausdruckstarke Spiel des Chris anstandslos zum Besten. Sein Objekt der Begierde, Scarlett Johansson, steht dem in Nichts nach. Aber auch die zahlreichen Nebenrollen sind ideal besetzt. Besonders Emily Mortimer als Chloe ist dem Zuschauer von der ersten Minute weg sympathisch. Daher verwundert es kaum, dass sich das Publikum mehr auf ihrer als auf Chris’ Seite sieht. Immerhin besitzt der Schönling einen nicht besonders ehrenhaften Charakter.

Der Ganze Film ist aber auf diesen Charakter ausgelegt. Und das macht 'Match Point' gerade so spannend. Durch die Distanz zwischen Betrachter und Hauptfigur kann der Zuschauer vernünftigere Entscheide treffen als Chris. Und so findet man sich immer wieder am Punkt "Wie würde ich entscheiden?". Spätestens in der letzten halben Stunde ist jegliche Verbundenheit zum Tennisprofi verflogen. Genau dann, wenn er sich zwischen dem Spatz in der Hand und der Taube auf dem Dach entscheiden muss: Will er ein gut bezahltes, mit einer lieben Ehefrau gespicktes Leben oder jenes, in dem er seiner Leidenschaft und Lust freien Lauf lassen kann? Wie auch immer er sich entscheidet: Für den Zuschauer ist der Film ein Genuss, selbst wenn er ein Weilchen braucht, bis er in die Gänge kommt. Am Ende trägt ein anderes "Tennisnetz" übrigens die ultimative Verantwortung für Chris’ Glück oder Pech. Abe vielleicht werden ja da die Tennisregeln neugeschrieben…

 


Die DVD
Bild
Im Hintergrund stört ein fast ständig vorhandenes Rauschen. Und die Schärfe dürfte ebenfalls ein Tick ausdrucksstärker sein. Hingegen die Farben überzeugen mit einer grossen Intensität und der Kontrast tut sein übriges.
Sound
Kaum zu glauben, aber wahr: Sowohl die englische, als auch die deutsche Tonspur sind nur in Stereo abgemischt. Zwar ist der Sound klar verständlich, doch akustische Atmosphäre bleibt dadurch aus.

Extras
- Minifeatures
- Interviews
- Stills auf Musik geschnitten
- Trailer


Screenshot des DVD-Hauptmenüs

Ein Making of ist auf der DVD leider nicht zu finden. Dafür unzählige Minifeatures, wo kurz auf die Figuren und deren Beziehungen eingegangen wird. In Interviews ist ähnliches zu vernehmen. Lächerlich: Ein paar wenige Produktionsfotos mit hinterlegter Musik.

Die Menüführung ist irreführend: Auf unserem Test-PC waren auf beiden Discs weder die einzelnen Specials zu erkennen, noch die Fragen bei den Interviews. Wie das im Hauptmenü der ersten Disc aussieht, ist auf dem Screenshot oben zu erkennen. Dies macht die Navigation zu einer mühseligen Angelegenheit. Auf einem normalen DVD-Player hingegen gab es keine Probleme. Trotzdem: Ein Punkt Abzug bei der DVD-Wertung!


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Match Point
Genre Thriller
Studio BBV Films
Verleih Paramount Home Entertainment
Laufzeit ca. 119 Minuten
FSK ab 6 Jahren
Regie Woody Allen
Darsteller Jonathan Rhys Meyers, Scarlett Johansson, Emily Mortimer, Matthew Goode, Brian Cox, Penelope Wilton
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.78:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 2.0
Englisch: Dolby Digital 2.0
Untertitel Deutsch, Englisch
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 15.09.06

© Bilder, DVD-Screenshots, Paramount Home Entertainment

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