Jeune Homme
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Kritik
Schweizer Filme kommen immer öfters in die Kinos und es wird auch laufend mehr Geld in diesen Unternehmenszweig investiert. Eines wird sich aber wohl nie ändern: Das Schauspieleraufgebot an Schweizer Schauspielern sinkt und sinkt. Es scheint so, als ob Hanspeter Müller-Dossart in mittlerweile jedem grossen Schweizer Kinofilm mitspielt (’Sternenberg’, ’Ferienfieber’, ’Grounding’, ’Cannabis’). Mit Matthias Schoch sprach man jedoch von einem neuen Youngstar am Schweizer Filmhimmel, bevor der Film ’Jeune Homme’ in die Kinos kam. Im Nachhinein muss man jedoch sagen dass Schoch zwar in diesem Film eine schlussendlich gute Arbeit geleistet hat, es aber sehr wahrscheinlich nicht für weitere Kinorollen reichen wird. Denn seine Leistung zeichnet sich exakt auf die Leistung des Filmes wieder: Anfänglich mit einigen Schwierigkeiten, Aufblühen und Leistungshöhepunkt in der Filmmitte auf und emotionskaltes Abschlaffen gegen Ende des Filmes.
Auch findet ’Jeune Homme’ keine richtige Identität. Anfänglich wirkt das Ganze wie eine klassische, schöne Familienkomödie mit viele witzigen Einlagen und Sequenzen. Als dann aber ernsthaftere Themen angeschnitten werden und Sex und Nacktheit unverblümt vor die Kamera gehalten werden, wundert man sich schon über die mutige Schweizer FSK-Vergabe von nur 6 Altersjahren. Die schönsten Szenen des Filmes sind definitiv diejenigen, wenn Sebastian mit der kleinen Mahaut spazieren geht und ihr sein Herz ausschüttet. Auch die Gespräche zwischen Sebastian und seiner Gastmutter Madleine sind mit viel Herz verbunden und können, wie schon angedeutet, besonders in der Filmmitte überzeugen. Das Filmende wirkt dann zu emotionskalt und beinahe abgeschnitten. Sebastians Beziehung zu Elodie geht von 0 auf 100, dann von 100 auf 50 und dann wieder blitzartig auf 150 Prozent. Zu sehr konzentrierte man sich hierbei auf das Scheidungsdrama der Dumoulins, als auf den Hauptakteur und seine erste grosse Liebe. Trotzdem ist ’Jeune Homme’ einen Blick wert besonders für Liebhaber des klassischen Schweizer Filmes.
Die DVD
Bild Das Bild weist einen starken Kontrast auf und wirkt äusserst farbenprächtig. Verschmutzungen oder Rauschen kommen keine vor und auch die Schärfe weiss im Detail zu Überzeugen. Diese wundervolle Optik zeigt sich besonders im Haus der Familie Dumoulin welches ideal mit Licht geflutet wird und so die schönen Farben herrlich zur Geltung bringen. Einziges Manko: Bei Aussenszenen kommt die Intensität vom Sonnenlicht nicht so gut zur Geltung. |
Sound Der Film enthält eigentlich zwei Audiospuren, die jedoch in einer zusammengefasst sind. Französisch sprechende Personen schauen den Film mit Untertiteln bei Dialogen der Familie Zollweger, Deutsch sprechende Zuschauer schauen den Film mit Untertiteln bei Dialogen der Familie Dumoulin. Die Dialoge sind sehr gut zu verstehen. Aber gegen das manchmal eintretende Nuscheln von Sebastian Schoch kann jede technische Finesse nichts bewirken. |
Extras
- Trailer
- Making Of
- Bildergalerie
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Anscheinend sind die Schweizer Produzenten vom Schweizer Fernsehen noch immer nicht von der Durchschnitts-DVD-Austattung weggekommen. Auf der ’Jeune Homme’-DVD erwartet den Zuschauer an Extras ein übersichtliches, und zum Vorteil der deutschen Zuschauer ein in Hochdeutsch gesprochenens, übersichtliches Making Of. Die Bildergalerie ist dann für die ganz Interessierten aufgehoben und der Trailer für die, die sich vor dem Hauptfilm einen Eindruck machen wollen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Jeune Homme |
Genre | Komödie |
Studio | Schweizer Fernsehen |
Verleih | PlazaVista Entertainment |
Laufzeit | ca. 98 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Christoph Schaub |
Darsteller | Matthias Schoch, Alexandra Vandernoot, Didier Flamand, Hanspeter Müller-Dossart, Mona Petri |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Schweizerdeutsch/Französisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Französisch, Englisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 23.09.06
© Bilder, DVD-Screenshots, PlazaVista Entertainment