My Big Fat Independent Movie
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Kritik
’My Big Fat Indpendent Movie’ gehört wohl zu den schlechtesten Filmparodien welche Hollywood je gesehen hat. Schon die Ankündigung, dass in diesem Streifen satte dreissig Kultfilme durch den Kakao gezogen werden sollen bringt den Durchschnittsbürger ins Grübeln. Denn dreissig Filme auf neunzig Minuten verteilt kann nur Storychaos pur bedeuten. Was ’Scream’ bei ’Scary Movie’ ist, ist ’Pulp Fiction’ in ’My Big Fat Indpendent Movie’. Die, nennen wir sie mal Headliner-Storys, bilden die Hauptcharaktere und die Mainstoryline (im Falle von ’My Big Fat Indpendent Movie’ John Travolta und Samuel L. Jackson und die Reise nach Las Vegas). Die restlichen Filmparodien wurden munter mitunter gemischt. Grosse Bedeutung kriegen noch ’Die wunderbare Welt der Amelie’, ’My Big Fat Greek Wedding’, ’Desperado’ und ’Lola rennt’.
Dieser Mix sorgt jedoch für sehr viele verwirrende Momente, die dem Unterhaltungsfaktor und der Übersichtlichkeit schaden. Zu allem Übel sind die kurzen Einspieler, welche Satiren aus anderen Kultfilmen bilden sollten, zu neunzig Prozent tragisch unkomisch zusammengestellt und erreichen beim Zuschauer nicht einmal ein müdes Schmunzeln. Das nicht erreichte Schmunzeln wandelt sich dann schon sehr bald in ein enttäuschtes Kopfschütteln beim Zuschauer um. Aus der Filmidee hätte eigentlich was werden können: Ein Roadtrip nach Las Vegas und unterwegs viele schräge Personen aus bekannten Kultklassikern. Nur ist der eigentliche Roadtrip während des ganzen Filmes nie so wirklich ersichtlich. Wann er startet, wieso er startet und wo er startet ist schwer zu definieren und wird den meisten Zuschauern wohl erst beim zweiten Mal Schauen des Filmes einigermassen klar.
Einziges komödiantisches Highlight, bei dem Autor Chris Gore und Adam Schwartz punkten konten, ist das satirische Spiel mit den Untertitel von Julianne, gespielt von Paget Brewster. Brewster selbst spielt ihre Rolle jedoch katastrophal bis oberpeinlich. Die Dialoge fallen ihr scheinbar aus dem Mund bevor sie diese ausgesprochen hat. Auch die beiden Hauptakteure Neil Barton und Eric Hoffmann können nur bedingt überzeugen. Immerhin spielen diese besser als Darren Keefe, der sich wirklich ernsthaft überlegen soll, ob er weiterhin als Schauspieler tätig sein soll. Zusammenfassend kann man sagen dass ’My Big Fat Indpendent Movie’ zu den schlechtesten Parodien überhaupt gehört. Die Storyline wirkt fast schon kunstvoll zerstückelt und ungeordnet bis zur Unübersichtbarkeit. Es schmerzt dies zu sagen, aber mit ’Scary Movie’ ist man bezüglich dessen weitaus besser bedient.
Die DVD
Bild Das Bild wirkt manchmal verschwommen und weist oft eine üble Blockbildung auf die einem echt die Stimmung am Film vermiesen kann. Gesichter wirken kantig oder unscharf und bei dunklen Szenen muss man oftmals dreimal hinschauen wo sich der schwarze Anzug und die gleichfarbene Wand dahinter trennen. Die Farben und der Kontrast wissen zwar in hellen Szenen zu überzeugen. Ansonsten aber sicherlich keine Referenz. |
Sound Bei einer DVD bei der die englische Originalaudiospur ein technisch schwächeres Format aufweist als die deutsche Synchronspur ist im vornherein schon klar, dass akustisch nicht viel unternommen wurde um zu überzeugen. Die beiden Spuren unterscheiden sich technisch quasi überhaupt nicht und weisen in keiner Weise Räumlichkeit auf. Die vorderen Speaker bilden zwar in einigen Szenen ein dynamisches Tonbild, mehr liegt aber nicht drin. |
Extras
- Trailer
- Audiokommentar
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Mehr als den originalen Filmtrailer und zwei Audiokommentare (Regie/Besetzung) hat das Bonusmaterial leider nicht zu bieten.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | My Big Fat Independent Movie |
Genre | Parodie |
Studio | MIG Filmgroup |
Verleih | EuroVideo |
Laufzeit | ca. 90 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Philip Zlotorynski |
Darsteller | Paget Brewster, Neil Barton, Eric Hoffman, Darren Keefe, Ashley Head |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 2.0 |
Untertitel | Keine |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 12.12.06
© Bilder, DVD-Screenshots, EuroVideo