Open Season
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Kritik
Mit ihrem ersten Trickfilm geht Sony Pictures Animation auf Nummer Sicher. Knuddelige Tiere so weit das Auge reicht, herzige Running Gags und eine leicht verdauliche Moral. Dies hinterlässt beim Publikum aber einen fahlen Nachgeschmack. Angefangen bei der belanglosen Story: Verhätschelter Bär freundet sich mit gegensätzlichem Charakter an und findet schlussendlich zu sich selbst. Überraschungen? Keine. Wendungen? Nicht vorhanden. Tiefgang? Ein Fremdwort. Mit der Vielfalt an Tieren, die im Film gezeigt werden, bietet 'Jagdfieber' immerhin Abwechslung: Bär Boog ist ganz süss, Elliot erinnert aber zu sehr an den Esel aus ‚Shrek’. Ein Haufen voller Nebenfiguren sind wie so oft die heimlichen Stars: Der schottische Nager McSquizzy, der die Jäger mit Nüssen in die Flucht schlagen will, ist ein herrlich drolliger Charakter. Dazu werden eine Schar Hasen immer wieder für die unmöglichsten Zwecke missbraucht - etwa als Wurfgeschosse oder für eine Kaninchenschlacht. Ein wunderbarer Running Gag!
Den grössten Reiz von 'Jagdfieber' macht das furiose Finale aus, in dem die Waldtiere die Jäger in die Flucht zu schlagen versuchen. Viel Ideenreichtum ist in diese Viertelstunde geflossen. Schade konzentrierten sich die Macher nicht eher auf diesen Aspekt des Films und weniger auf Boogs Coming-of-Age-Story. Diese hat man nämlich schon zig tausendmal gesehen, im Gegensatz zur "Die Tiere schlagen zurück"-Philosophie. Noch ein paar Worte zur Animation: Der Film ist solide gemacht und mit seinen Fell- und Wasseranimationen auch auf der Höhe der Zeit. Besonders die rasante Verfolgungsjagd auf einem Fluss beeindruckt. Wow-Effekte wie bei der pixarschen Konkurrenz bleiben aber aus. Somit bleibt 'Jagdfieber' mangels Ideenreichtum ein Trickfilm unter vielen. Hoffentlich geschieht mit der Animationssparte von Sony nicht dasselbe wie mit deren Logo - dort brechen am Ende des Einspielers alle Buchstaben zusammen.
Die DVD
Bild Kräftige, ausgewogene Farben ergänzen einen perfekten Kontrast. Auch in anderen Bereichen weiss das Bild zu gefallen: Die Schärfe bewegt sich immer im detailstarken Areal. Rauschen brauchen kritische Augen gar nicht erst zu suchen, da nämlich keines zu finden ist. |
Sound Ja, die Tonabmischung serviert einige krachende Effekte (insbesondere bei der Wasserfall-Sequenz und dem Finale), doch oft bieten die hinteren Lautsprecher auch nur marginalen Einsatz von Musik. Die Verständlichkeit ist tadellos, doch der Sound schöpft sein Potenzial nicht aus. |
Extras
- Kurfilm 'Boogs & Elliots nächtlicher Raubzug'
- 2 Filmdokumentationen
- Entfallene Szenen
- Musikvideo 'I Wanna Lose Control (Uh Oh)' von Deathray
- Audiokommentar
- 3 interaktive Spiele
- Ringtales (Handy Videos)
- Bildergalerien
- 'König der Wellen' Exklusive Vorschau, Trailer, Stars
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Im neuen Kurzfilm mit den Filmcharakteren gehts in einem Wohnwagen heiss zu und her - natürlich wieder mal wegen des lieben Essens. Zwei Filmdokumentationen berichten über die Entstehung von 'Jagdfieber': Im ersten Filmchen werden die Geschichte, Charaktere und Machart beleuchtet, im zweiten die US-Sprecher. Wenig berauschend sind die entfallenden Szenen, die sich wie üblicherweise im Rohstadium befinden. Ganz witzig ist das interaktive Spiel 'Glücksrad', das eine herrliche Parodie auf Spielshows ist. Ebenfalls erwähnenswert sind die Dreingaben zum nächsten Streifen von Sony Pictures Animation, 'König der Wellen'.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Open Season |
Genre | Animationskomödie |
Studio | Sony Pictures Animation |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 83 Minuten |
FSK | unbeschränkt |
Regie | Roger Allers und Jill Culton |
Stimmen (eng.) | Martin Lawrence, Ashton Kutcher, Jon Favreau, Gary Sinise, Jane Krakowski, Billy Connolly |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 17.03.07
© Bilder, DVD-Screenshots, Sony Pictures Home Entertainment