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Vor elf Jahren veröffentlicht zählt 'Max Payne' noch heute zu den wegweisendsten Spiele im Genre des Third-Person-Shooter. Besonders der Bullet Time Effekt machte das Spiel berühmt, mit Hilfe dessen das Geschehen verlangsamt wird, sich somit die Gegner auch langsamer bewegen und der Spieler präziser schiessen kann. Der Film 'Matrix' war ein Vorzeigebeispiel dieses Effekts und 'Max Payne' hat diesen in die Videospielwelt gebracht. Auch storytechnisch hatte dieser erste Teil der Serie viel zu bieten und galt als eines der ersten Kino-nahen Erlebnisse.

Zwei Jahre nach dem Erfolg von 'Max Payne' erschien der zweite Teil und erntete erneut gute bis sehr gute Noten - wiederum überzeugte der Titel mit einer spannenden Story und einer gelungenen Atmosphäre. Die Fans mussten daraufhin fast zehn Jahre ausharren, bis nun endlich der Nachfolger erschienen ist: 'Max Payne 3'. Die Handlung spielt einige Jahre nach den Geschehnissen aus Teil Zwei: Max Payne ist inzwischen gezeichnet von seiner jahrelangen Tabletten- und Alkoholsucht. Seinen Job als Polizist hat er gekündigt und um einen Neuanfang zu starten besetzt er in São Paulo eine Stelle als Bodyguard der angesehenen Familie Branco. Die hübsche Ehefrau wird daraufhin entführt und Max fällt Widerwillen in sein altes Ich zurück.



Nicht mehr Polizist sondern Bodyguard, nicht mehr im stimmigen New York sondern im sonnigen Brasilien unterwegs und drauf und dran sein wildes Leben an den Nagel zu hängen. Die Story von 'Max Payne 3' klingt wahrhaftig nach einer Neuauflage der Serie - aber keine Sorge: Max Payne ist Max Payne geblieben. Auch São Paulo ist eine prima Szenerie. Sehr facettenreich präsentiert sich die brasilianische Metropole und zeigt dank der treuen Detailverliebtheit Rockstars besonders die Klassenunterschiede zwischen Arm und Reich erschreckend realistisch auf. Auf diesen baut auch das Spiel auf: Sowohl in edlen Dachterrassen-Penthouses und schicken Bürogebäuden, als auch im brasilianischen Dschungel und in den verarmten Gebieten um die Favelas ist Max unterwegs. Das Spielprinzip ist dabei dasselbe geblieben: Ein klassischer Shooter - sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene. Nach einem (sehr) kurzen Tutorial wird man sogleich ins kalte Wasser geworfen, lernt aber die Steuerung überraschend schnell. Natürlich ist auch die Bullet-Time wieder mit von der Partie, welche sogleich als erstes Feature im Tutorial vorgestellt wird. Die Gegneranzahl ist im Spiel gut verteilt, Abwechslungsreichtum wird ebenfalls geboten und einige nervenzerrende Abschnitte sind natürlich ebenfalls vorhanden. Hin und wieder nervt es zwar dass sich die Gegner auch nach vier oder fünf gut platzierten Schüssen immer noch bewegen oder nach einem Kopfschuss wieder aufstehen und weiterschiessen. Glücklicherweise sind aber die Savepoints gut gesetzt, so dass keine frustrierenden Momente aufkommen.



Grafisch präsentiert sich 'Max Payne 3' erwartungsgemäss auf einem sehr hohen Niveau. Besonders die anfangs erwähnte Detailverliebtheit Rockstars weiss hier zu überzeugen. Die Favelas sind beispielsweise so authentisch dargestellt, dass man sich wahrlich mittendrin statt nur dabei fühlt. Ein grosser Pluspunkt ist und bleibt auch die Story an sich. Die Film-noir angehauchte Atmosphäre greift sofort auf den Spieler über und fesselt ihn von Szene zu Szene mehr. Die Monologe von Payne sind ebenfalls gut gelungen und alle Figuren leben förmlich durch ihre jeweiligen Charaktereigenschaften. Zudem ist auch ein Multiplayer-Modus vorhanden - für ein 'Max Payne'-Spiel zwar nicht unbedingt notwendig, aber ein nettes Feature allemal. Mal abwarten ob sich Rockstar für Teil Vier nach diesem anhaltenden Erfolg wiederum fast zehn Jahre Zeit lässt.


Genre: Action
Plattformen: Xbox360, PS3, PC
Release: 16. Mai 2012
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Publisher: Rockstar Games


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Herzlichen Dank an die Gametime AG für das Rezensionsexemplar des Spiels!

verfasst von Philipp Fankhauser
15. Juni 2012

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