Der Erfolg von 'Die Sims' scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem bisher bereits drei vollumfängliche Add-Ons für den neuesten Ableger 'Die Sims 3 erschienen sind, finden sich im Internet bereits offizielle Trailer zu zwei weiteren Add-Ons ('Lebensfreude' und 'Haustiere'), die noch dieses Jahr erscheinen sollen. Für die Fangemeinde der Lebenssimulation ist also für genügend Nachschub gesorgt. Aber wie zu erwarten, möchte natürlich ein Videospiel-Riese wie EA noch mehr Fans für ihre äusser erfolgreiche und beliebte Serie gewinnen. Aber wie? Mit dem eigenständigen 'Die Sims: Mittelalter' versuchen sie ihr Glück. Das Spiel basiert zwar auf 'Die Sims 3' und benutzt auch dieselbe Grafikengine, weist aber einen deutlichen Unterschied auf: Quests! Im Gegensatz zu 'Die Sims 3', wo man als Spieler ohne fixe Ziele seine Familie durchs Leben steuern kann, werden in 'Die Sims: Mittelalter' im wahrsten Sinne des Wortes Abenteuer gespielt. Man schlüpft in die Rollen von diversen mittelalterlichen Figuren und erledigt Quests – kleine Aufgaben im Stil eines Rollenspiels. Natürlich ist hier der erste aufkommende Gedanke: Aber ich will doch 'Sims' spielen und keinem vordefinierten Verlauf folgen. Aber EA hat es tatsächlich geschafft, eine saubere Mischung in das Ganze zu bringen. Das mittelalterliche Abenteuer beginnt man natürlich als König. Im altbekannten 'Create a Sim'-Editor bastelt man aus mittelalterlichen Klamotten das Oberhaupt, des zuvor selbst benannten Königreich. Die ersten Quests werden bestimmt als sehr mühselig empfunden: Viel Text der zu lesen ist und die durchzuführenden Aktionen sind keineswegs eine Herausforderung, da sehr oft mit einem Direktlink angegeben wird, was nun als nächstes geklickt werden soll. Die Herausforderung sinkt hier auf ein absolutes Minimum und der Aspekt, dass man in einem bereits gebauten Schloss hausen muss und nicht selber Mittelalter-Architekt spielen darf (was bei Schlössern mehr als reizvoll wäre), machen das Spielerlebnis nicht gerade zur erwarteten Sensation. 'Die Sims: Mittelalter' ist allerdings ein Spiel, welches erst nach zwei bis drei Stunden Spielens an Reiz gewinnt. Das Erfüllen von Quests wird mit Punkten belohnt, mit denen sich diverse Gebäude im Königreich bauen/aktivieren lassen, welche wiederum neue Helden ins Spiel bringen. Neben dem Monarchen lassen sich dann auch ein Ritter, ein Arzt, ein Zauberer, ein Schmied, ein Barde, ein Priester, ein Händler oder sogar ein Spion erstellen, welche mit neuen Quests für Kurzweil sorgen. Neben den Aufgaben eines Quests (deren Schwierigkeit sich im Verlauf des Spiels stetig erhöht) hat man auch stets zwei Tagesaufgaben abseits des Questverlaufs (dem Beruf des Helden entsprechend) zu meistern. Die klassischen Sims-Bedürfnisse sind zudem auf „Hunger“ und „Energie“ reduziert, was das Spielgeschehen übersichtlich macht. Zusammengefasst ist 'Die Sims: Mittelalter' ein netter Abstecher ins Rollenspielgenre welcher viel Kurzweil verspricht. Allerdings würde man sich einen „Freien Modus“ wünschen, indem ganz nach 'Sims'-Manier ein mittelalterlichen Haus gebaut und eine Familie durch das damalige Leben geführt werden kann. Aber wer weiss, vielleicht hat EA ja bereits diesbezüglich ein Add-On „im Ärmel“. Genre: Simulation Plattformen: PC, Mac Release: 23. März 2011 Altersfreigabe: ab 12 Jahren Publisher: Electronic Arts Kaufen bei Wog.ch Kaufen bei CityDisc.ch Kaufen bei Amazon.de Herzlichen Dank an Electronic Arts für das Rezensionsexemplar des Spiels! |
verfasst von Philipp Fankhauser |