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Inhalt |
Katz-und-Maus-Spiel mit einer Ente: Es ist einer der spektakulärsten und längsten Erpressungsfälle der deutschen Kriminalgeschichte: Anfang der Neunziger Jahre treibt Kaufhauserpresser Arno Funke (Friedrich Mücke) unter dem Pseudonym "Dagobert" sein Unwesen. Er legt Bomben, erpresst Kaufhäuser, narrt die Polizei, beschäftigt Medien und Menschen. Und dennoch: Die Öffentlichkeit sympathisiert mit dem Erpresser, der mit seinen aussergewöhnlichen Geldübergaben und mit cleveren Erfindungen das Land in Atem hält. |
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Originaltitel |
Ich bin Dagobert |
Produktionsjahr |
2024 |
Genre |
Dramaserie |
Laufzeit |
ca. 270 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Hannu Salonen |
Darsteller |
Friedrich Mücke, Misel Maticevic, Doguhan Kabadayi, Sonja Gerhardt, Carol Rovira |
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Kritik |
Als "der schlauste Verbrecher Deutschlands" oder auch "der Verbrecher der zum Volkshelden wurde" wurde Arno Funke berühmt. Die Rede ist vom West-Berliner Grafiker, welcher in den frühen neunziger Jahren unter seinem Erpresser-Pseudonym Dagobert in ganz Deutschland bekannt wurde. Die sechsteilige Miniserie 'Ich bin Dagobert' des finnischen Regisseurs Hannu Salonen ('Oktoberfest 1900') bringt nun diese skurrile Kriminalgeschichte auf die heimischen Bildschirme. Funke war insbesondere durch seine ausgeklügelten technischen Tricks und seine unerschütterliche Geduld bekannt - und wurde dadurch zu einer Art Volksheld, der die Polizei jahrelang narrte. Salonen und sein Team (darunter Drehbuchautor Ronny Schalk, welcher auch bereits bei 'Oktoberfest 1900' mitschrieb) bewies erneut seine Fähigkeit, komplexe Charaktere überaus authentisch darzustellen. So wird Funke nicht nur als genialer Tüftler und Denker gezeigt, sondern auch sein innerer Zerfall, der auch durch mehrere Suizid-Versuche gezeichnet war. Zudem werden die neunziger Jahre in Deutschland sehr authentisch und atmosphärisch eingefangen: Verrauchte Kneipen, typische Kaufhausfassaden zu dieser Zeit - das Setting wirkt glaubwürdig, detailverliebt und wird auch mit passender Musik untermalt. Schlichtweg pures Retro-Feeling. Und die Balance zwischen Kriminalfall und Satire stimmt ebenfalls - was bei einer Arno Funke-Biografie einfach zwingend ist. Satire, Stil & Retro-Charme! Clever inszenierte und spannend umgesetzte True Crime-Story! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 31.03.25
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