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Hannah Arendt
von Margarethe von Trotta |
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"Dialoglastig und gefühlsarm, ist es doch sehr schwierig das Leben einer Denkerin zu zeigen!" |
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Release: 3. Oktober 2013 |
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Inhalt |
Nachdem Adolf Eichmann, eine der Schlüsselfiguren des Holocaust, in Argentinien von Agenten des Mossad aufgespürt und gekidnappt wird, reist Hannah Arendt (Barbara Sukowa) 1961 zu dessen Prozess nach Jerusalem. Sie soll für das Magazin The New Yorker über die Verhandlung berichten. Daraus entsteht in der Folge ihr umstrittenes Buch 'Eichmann in Jerusalem', in dem sie ihre These von der 'Banalität des Bösen' formuliert. Grosse Teile der jüdischen Welt sind empört - und auch viele ihrer langjährigen Freunde... |
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Originaltitel |
Hannah Arendt |
Produktionsjahr |
2012 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 113 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Margarethe von Trotta |
Darsteller |
Barbara Sukowa, Axel Milberg, Janet McTeer, Julia Jentsch, Ulrich Noethen |
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Kritik |
Es ist nicht das erste Mal dass sich Regisseurin Margarethe von Trotta einer der grossen Frauenfiguren der Weltgeschichte annimmt. Nach 'Rosa Luxemburg', indem sie die Geschichte der gleichnamigen deutsch-polnischen Sozialistin schildert, und 'Vision' (das Leben der Benediktinerin und Dichterin Hildegard von Bingen), folgt nun 'Hannah Arendt'. Die gebürtige Bremerin Barbara Sukowa schlüpft dabei in die Hauptrolle der bekannten jüdisch-deutsch-amerikanischen Publizistin und legt dabei eine ausserordentliche Leistung an den Tag, welche zurecht mit dem Bayrischen sowie dem Deutschen Filmpreis geehrt wurde. Spielte Sukowa vor über fünfundzwanzig Jahren bereits die Rosa Luxemburg im gleichnamigen Film von Margarethe von Trotta, präsentiert sie sich nun in 'Hannah Arendt' als selbstbewusste Frau, welche in den Sechziger Jahren mit beiden Beinen auf dem Boden stand. Um das gesamte, spannende Leben von Hannah Arendt verfilmen zu können, reichen zwei Stunden definitiv nicht aus, weshalb sich der Film auf die Jahre zwischen 1960 und 1964 konzentriert. Ausgangspunkt und Fokus liegen beim bekannten Eichmann-Prozess in Jerusalem, welcher durch echte Archivaufnahmen beeindruckt und für enorm viel Authentizität sorgt. Der Rest des Filmes besteht dann mehrheitlich aus Gesprächen und Dialogen, welche an gewissen Stellen die Geduld des Zuschauers arg strapazieren können. Hannah Arendt war eine Denkerin und keine Frau der Taten - und dieses Denken spannend in Dialoge zu verpacken ist äusserst schwierig. Barbara Sukowa leistet zwar tolle Arbeit, doch die grosse Masse der geschichtlich weniger Interessierten wird sich mit dem filmischen Werk wohl schlecht anfreunden können. Dialoglastig und gefühlsarm, ist es doch sehr schwierig das Leben einer Denkerin zu zeigen! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 22.10.13
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