Hot Tamale
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Kritik
Roadmovies sind immer ein sehr grosser Publikumsmagnet. Es ist quasi ein Privileg dass solche Filme beinahe ausnahmlos abwechslunsgreich und spannend sind. Immer wieder andere Schauplätze, andere Leute, neue Abenteuer. Doch 'In der Hitze von L.A.' ist leider nur ein vermeintliches Roadmovie. Harlan, der junge Salsa-Perkussionist vom Land der in die grosse Stadt möchte, ist bereits nach wenigen Minuten in Los Angeles angkommen. Wenn man nicht wüsste dass sich Harlan in L.A. befinden sollte, hätte man es als Zuschauer auch beinahe nicht erfahren. Genau zu diesem Zeitpunkt beginnt der Film enorm zu bröckeln. Das Ganze hat eigentlich gar nicht mal so schlecht angefangen. Guter Humor, eine flüssige Story und ein Plot der zu diesem Zeitpunkt noch bissfest war. Doch als sich Harlan in Los Angeles befindet, rückt das Ziel, Salsa-Musik zu spielen, immer mehr in weite Ferne. An diesem Punkt versucht der Film eine Neuorientierung der Story zu starten und versagt kläglich.
In der letzten Stunde des Filmes weiss man als Zuschauer nie genau, worauf nun Regisseur Michael Damian hinaus wollte. Ist es eine witzige Story mit toughen Sprüchen, eine actionreiche Entführung, die Verfilmung des Kindheitstraumes eines Jugendlichen oder schlichtweg eine sozialkritische Auseinandersetzung der Menschenrassen. Zu alle dem kommt noch eine Liebesgeschichte die nun wirklich das komplette Konzept sprengt. Derart unrealistisch und gekünstelt sieht man selten ein Paar zusammenkommen wie in 'In der Hitze von L.A.'. Die Schauspieler selbst können bis auf die beiden Gangster allesamt jedoch überzeugen. Dass sie teilweise nicht sehr natürlich wirken ist leider dem Drehbuch zuzuschreiben, welches oftmals ziemlich unrealistische Interaktionen von den Schauspielern abverlangt. Hinzu kommen noch ziemlich peinlich gemachte Spezialeffekte (hoffentlich hat bei diesen Sequenzen Hollywood die Augen zugehalten). Trotz alledem gibt es auch durchaus positive Sequenzen zu verzeichnen. Die Szenen mit der Salsa-Band beispielsweise, sowie auch die ersten dreissig Minuten welche "on the road" spielen, wissen durchaus zu überzeugen und könnten einer gut gemeinten Actionkomödie den letzten Schliff verpassen. Bei 'In der Hitze von L.A.' hat dies allerdings nichts genützt und so greift man lieber auf Alternativen wie 'Kiss Kiss Bang Bang' oder 'Snatch' zurück.
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Die DVD
Bild Das Bild punktet durch eine sehr gute Schärfeleistung die sowohl im Detail wie auch in die Ferne zu gefallen mag. Die Farben wirken allerdings in manchen Einstellungen ein wenig matt, wobei der Schwarzwert in dunklen Szenen wiederum zu überzeugen mag. Der Kontrast bietet eine sehr ausgeglichene Leistung. |
Sound Akustisch präsentiert sich das ganze in zwei Sprachen auf drei Tonspuren. Die englische Variante klingt in vielen Sequenzen eher gedämpft und man gewöhnt sich mit der Zeit nur schwer daran. Die deutschen Spuren allerdings bieten einen saftigen Sound und klar verständliche Dialoge. Räumlichkeitseffekte werden jedoch vermisst. |
Extras
- Bildergalerie
- Hintergrundinfos
- Trailershow
![]() Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Das Bonusmaterial setzt sich leider lediglich aus den eher gängigen Materialien zusammen, wobei diese Bemerkung fast schon übertrieben ist. Denn Making Of Sequenzen oder kleinere Featurettes sucht man vergebens. Die Bildergalerie und die Hintergrundinfos sind zwar ganz nett, aber wenn man diese Informationen tatsächlich wissen möchte braucht man keine DVD sondern lediglich einen funktionierenden Internetanschluss. Somit bildet die Trailershow das klare Highlight der Extras.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Hot Tamale |
Produktionsjahr | 2006 |
Genre | Actionkomödie |
Studio | Riviera Films/Orchard Park |
Verleih | Planet Media Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 98 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Michael Damian |
Darsteller | Randy Spelling, Diora Baird, Carmen Electra, Jason Priestley, Mike Starr |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 & DTS Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Keine |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 11.07.07
© Bilder, DVD-Screenshots, Planet Media Home Entertainment